In diesem Geschäft ist alles sanft: Die lachsfarbenen Wände, die lärmschluckenden Teppiche, die diskret lächelnden Verkäuferinnen. Im neuen Mailänder Laden von Bottega Veneta auf der Via Sant’Andrea soll sich der Kunde wohlfühlen und von der Hektik der benachbarten Luxusmeile Via Montenapoleone erholen. Das Luxuslabel hat in der italienischen Modestadt das erste Maison Bottega Veneta eröffnet – ein neues Ladenkonzept, dass auch in anderen Städten Platz finden soll.
Auf rund 1000m² bietet Bottega Veneta minimalistischen Luxus, es wird nur wenig Ware gezeigt. Der Laden lässt den Kunden „viel Platz zum Atmen“, wie es eine Verkäuferin treffend formuliert. Das Geschäft wurde in einem Palazzo aus dem 18. Jahrhundert untergebracht, in dem bereits Biki gewirkt hat, eine der schillerndsten italienischen Modedesignerinnen der 60er und 70er Jahre. Der ganze Laden ist lichtdurchflutet, das Haus zählt ebenerdig allein acht Schaufenster.
Im Erdgeschoss, das vom Hauseingang geteilt wird, befindet sich auf der linken Seite die Männermodekollektion. Im wesentlich umfangreicheren rechten Flügel wurde der DOB-Bereich untergebracht, das Highlight des Hauses. Dort lädt ein Brunnen zur Entschleunigung ein, die Kundinnen blicken durch große Fenster ins Grüne. In der Schuhabteilung wurden die Regalwände mit feinem Leder überzogen, Schubladen öffnen und schließen sich geräuschlos. Im zweiten Stock werden über die ganze Ladenlänge Möbel, Geschirr, Schmuck und Accessoires angeboten – immer in dezenten Mengen. Für die Zukunft plant Bottega Veneta hier außerdem eine Maßschneiderei. Bereits jetzt können Kunden individuelle Anfertigung von Accessoires in Auftrag geben.
Laut Kreativchef Tomas Maier soll der Laden den „diskreten und unaufgeregten Luxus“ verkörpern, der das Label charakterisiert.