1 Mrd. Pfund zur Stützung der kreativen Talente in der Modebranche

British Fashion Council launcht BFC Foundation Covid Crisis Fund

Hilfe in der Corona-Krise: Der British Fashion Council hat zur Unterstützung von Modedesignern und Studenten den BFC Foundation Covid Crisis Fund gelauncht. Damit stellt der BFC durch seine Charity BFC Foundation einen Notfonds in Höhe von 1 Mrd. Pfund (1,13 Mio. Euro) bereit, der überwiegend Designer Businesses unterstützen soll.

Ein Teil der Mittel soll an Studenten vergeben werden. Damit unterstreicht der BFC das Engagement für die künftige Generation der kreativen Talente. Möglich wurde die Initiative durch die Zusammenlegung der BFC Unterstützungszuschüsse, die normalerweise für erste Schauen, Wachstumsförderung oder Promotion gewährt werden. Daran beteiligt sind BFC/Vogue Designer Fashion Fund, BFC/GQ Designer Menswear Fund unterstützt durch JD.Com, Inc, BFC Fashion Trust und BFC Newgen.


Während 1 Mrd. Pfund erst mal ein guter Start sind, wird aber wohl weitaus mehr nötig sein. Deshalb hat der BFC an die Regierung appelliert, stimulierende Pakete zu entwickeln. Gleichzeitig geht ein Spendenaufruf an die Bekleidungsbranche. „Wir sind jetzt mehr denn je verpflichtet, die Unternehmen und Menschen zu unterstützen, die unsere Branche ausmachen“, sagt Caroline Rush, Chief Executive BFC, „mit dem BFC Foundation Covid Crisis Fund und den eingesammelten Spenden hoffen wir solche britischen Firmen zu unterstützen, die zusätzlich zu den von der Regierung zur Verfügung gestellten Programme auf Subventionen angewiesen sind.“


Damit will der BFC bei den dringendsten Herausforderungen helfen. Angefangen von Lieferketten-Problemen, weil ein großer Teil der Bekleidung in China und Italien produziert wird und die Auswirkungen auf den Zugang zu Produktion und Materialien bereits zu spüren sind. Und fast alle Produkte, die in Arbeit sind, werden mit Verspätung geliefert. Zudem stornieren die Stores Lieferungen, die jetzt in die Läden kommen sollten. Die Designer bleiben auf Ware sitzen, die sie bezahlt haben, aber unverkäuflich ist. Viele Aufträge für die Herbst/Wintersaison 2020 sind schon storniert worden. Hinzu kommt, dass Stores und Online-Händler oft Abverkaufsgarantien von den Designern verlangen, was sich in einer Zeit ohne Kundennachfrage sehr negativ auf deren Geschäfte auswirken wird. Und schließlich der Ruf nach Erleichterungen bei Mieten und Steuern, wo die bisherigen Maßnahmen laut Rush nicht weit genug gehen.

Fragezeichen gibt es auch mit Blick auf die nächste Fashion Week in London. Die London Fashion Week Men’s ist gegenwärtig vom 13. bis 15 Juni 2020 geplant. Der BFC prüft im Moment, wie die Branche durch eine digitale Co-Ed Plattform zusammengebracht werden kann. Während damit die gegenwärtigen Fragen rund um Reisen geklärt wären, bleiben immer noch Bedenken, dass viele Firmen keine Orders oder nur stark reduzierte Aufträge erteilen. Das würde vor allem kleine kreative Unternehmen treffen.

Rush weist aber auch schon auf „Re-Starting the Cycle“ hin. Man müsse sich damit befassen, wie der Zyklus aussieht, wenn die Konsumenten wieder mit dem Kaufen beginnen, wie die Designer ihre Kollektionen finanzieren und Zahlungsrisiken für Orders managen. Deshalb fordert Rush Unterstützung, denn die Designer brauchen Sicherheit, dass sie nach wie vor Mitarbeiter beschäftigen können und die finanziellen Mittel haben, um überhaupt Produkte verkaufen zu können.




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