Markt

„Baby Mania“ in Großbritannien

Nicht nur im Einzelhandel, sondern auch bei den Royals sollen die Kassen klingeln: Erwartet wird ein Mini-Retail Boom, denn das Centre of Retail Research (CRR), Nottingham, hatte schon vor der Geburt des Sohnes von Catherine, Duchess of Cambridge, und Prinz William dem Einzelhandel in den neun Wochen zwischen dem 1.Juli und 31. August zusätzliche Einnahmen in Höhe von 243 Mill. Pfund (287 Mill. Euro) prognostiziert.

Begeistert ließen die Briten die Champagnerkorken zur Begrüßung von Baby George knallen, allein 87 Mill. Pfund wurden schätzungsweise zur Feier der Geburt ausgegeben, 80 Mill. Pfund werden für Souvenirs und Spielzeug veranschlagt, 76 Mill. Pfund für Bücher, DVDs und Media. Sammler im Ausland werden sich laut CRR mit 37 Mill. Pfund an den Käufen beteiligen und darin sind auch die Online-Verkäufe britischer Einzelhändler enthalten. Kaum war die Geburt des künftigen Thronfolgers bekannt geworden, gab der Einzelhandel grünes Licht für seine „Royal Baby“-Promotions.
 
Auffallend ist, dass sich die Aktivitäten des Handels vor allem online abspielen. Marks & Spencer gratulierte den jungen Eltern auf seiner Website umgehend zur Geburt des Sohnes, lenkte aber von dem Congratulations-Foto mit zwei „gekrönten“ Babys zu den Geschenken für Neugeborene. Bei Marks & Spencer standen Graveure bereit, um 1500 Gebäckdosen, die eigens für das Ereignis entworfen und mit Scottish Shortbread gefüllt sind, mit dem Namen des Kindes zu gravieren. Die ersten vier Dosen der Sammlerstücke gingen an die Eltern, die Queen, Prinz Charles und die Middletons.
 
Harvey Nichols gibt sich vornehm und zeigt zunächst den Buckingham Palace mit der Tafel, auf der die Geburt bekanntgegeben wurde, um dann geschickt auf die junge Mutter Kate Middleton als Stilikone und das Modeangebot zu lenken. Selfridges gratuliert ebenfalls online und offeriert für die stilvolle Feier Champagner und Biscuits sowie Designer-Mode und Ausstattung für die Kleinsten zu Luxuspreisen. Darunter ein Bugaboo-Kinderwagen, den Selfridges zum Preis von 729 Pfund anbietet. Dagegen nimmt sich Autositz, in dem die jungen Eltern ihr Kind in den Kensington Palace chauffierten, geradezu bescheiden aus. Das Modell aus der Britax Baby Linie kostet 129,99 Pfund, ein bisschen mehr als die 88,20 Pfund, die britische Eltern im Schnitt für so einen Sitz ausgeben. Britax ließ aber keine Zeit verstreichen, um kund zu tun, dass es sich bei dem Modell, in dem der kleine Prinz transportiert wurde, um ein älteres handelt, das es in der Farbe nicht mehr gibt.
 
Mothercare gratuliert und lockt gleichzeitig mit Rabatten von 15% auf Babywear, bei BHS gibt es sogar einen Abschlag von 20%. Die Supermarktkette Asda hat in ihrer Bekleidungskollektion George T-Shirts mit Slogans wie „King in Training“ und “Mummy’s Little Prince“ herausgebracht und hat sich für seinen Store in Anglesey etwas Besonderes einfallen lassen. Dort in Wales, wo Prinz William derzeit stationiert ist, ist ein Parkplatz eigens für die kleine königliche Familie reserviert und mit „HRH reserved“ markiert.

Aber auch die Royals selbst mischen im Geschäft mit mehr oder weniger schönem Kitsch zu königlichen Preisen mit. Der Buckingham Palace Shop ist ebenso mit von der Partie wie die Royal Yacht Britannia und Prinz Charles, der im Laden seines Landsitzes Highgrove handgearbeitete Babyschuhe mit Traktor- und Union Jack Motiv anbietet. Da dürfen dann auch die Middletons nicht fehlen, die es mit ihrem Versandhandel Party Pieces zu Millionären gebracht haben und die Produktpalette zur Ausrichtung von Kinderfesten passenderweise um „Baby Arrival“ Specials ergänzt haben.

Gallery: Royal Baby-Merchandising
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