Sonntag war Prada-Tag in Mailand. Unternehmenschef Patrizio Bertelli teilte am Morgen bei einem Frühstücksempfang der Camera della Moda gegen Anwürfe aus, die Mode im Land mit ihren zum Teil veralteten Hierarchien drohe bald ähnlich zu erstarren wie das politische System: „Wir brauchen keine Belehrungen von außen. Unsere Position weltweit ist führend." Ohne die textile Kette in Italien mit all ihrer Kreativität würde es das internationale Modebusiness nicht geben. Was damit gemeint sein könnte, verdeutlichte seine Frau am Abend desselben Tages.
Tosender Applaus für eine ungeheure sinnliche Präsentation, in der sich exotisch bedruckte Hemden, weit fallende Hosen, simple farbige Pullis und klassisch gestreifte Konfektion verbanden. Dazwischen immer wieder prachtvoll inszenierte Frauen in brillierenden Kleidern. Das Haus macht heute schon 80 Prozent der Umsätze mit Accessoires, Schuhe und Taschen. Die optimistisch mit Tropic- und Hawaii-Motiven bemalten Weekender werden dieses Business weiter forcieren.