Dort wo jetzt die neuesten Schuh-Modelle von Candice Cooper präsentiert werden, warteten vor wenigen Wochen noch 500 Paar Skier darauf, ausgeliehen zu werden. Im 2. Obergeschoss des Modehauses Steingrube im westfälischen Ahaus wurde dafür eigens eine kleine Skihütte aufgebaut - inklusive Hirschgeweih. Die Hütte und auch der Skiverleih sind noch ein Relikt aus der Vergangenheit des Unternehmens, das 1840 als Trikotagen-Geschäft gestartet, sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Mode- und Sporthaus für Frauen und Männer entwickelt hatte.
Damit ist es allerdings seit Anfang des Jahres vorbei. Geschäftsführerin Petra Steingrube-Rittmann, die das Unternehmen seit 25 Jahren führt, trennte sich vom HAKA- und vom Sportbereich und konzentriert sich jetzt auf die DOB. "In der Männermode war die Kalkulation nicht ausreichend und außerdem haben wir sehr gute Mitbewerber am Standort", sagt sie. Die Konzentration auf die DOB lag also nahe. Im Januar wurde so das zweite Obergeschoss ebenfalls den Damen zugeschlagen und im Ladenbau den übrigen Etagen angepasst. Bei Steingrube dominieren Weiß- und Brauntöne. Die schlichten Warenträger und Möbel hat die Inhaberin mitentworfen, umgesetzt wurden sie - ebenso wie die neue Cafébar in der obersten Etage - von der Schreinerei Terhalle in Ahaus.
Über 2500m² Verkaufsfläche verteilen sich auf den vier Etagen, im Untergeschoss sind Wäsche und Bademoden untergebracht, im Erdgeschoss, das über zwei Eingänge verfügt, die Abteilung Trend Fashion inklusive Accessoires mit Einstiegspreislagen. Anbieter sind dort etwa Only, Vero Moda, Khujo. In der ersten Etage finden sich Premium- und Klassiksortimente. Hier reicht das Spektrum von Rabe über Cambio bis hin zu Marc Cain. In der 2. Etage gibt es neben Accessoires, Jacken und einem Shop-in-Shop von Marc O'Polo Schuhe. Die sind jetzt im Frühling in der kleinen Holzhütte untergebracht. Im Herbst werden dort auch wieder die 500 Paar Skier einziehen. Das soll vom "alten" Steingrube bestehen bleiben.