Erstes stationäres Modehaus

Online-Konzern eröffnet Amazon Style

Amazon
Wer sich von den neuesten Trends aus den sozialen Medien inspirieren lassen möchte, dem stehen kuratierte Kollektionen von Influencern zur Verfügung.
Wer sich von den neuesten Trends aus den sozialen Medien inspirieren lassen möchte, dem stehen kuratierte Kollektionen von Influencern zur Verfügung.

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon hat in der Nähe von Los Angeles ein 2800m² großes Modehaus eröffnet. Künstliche Intelligenz soll den Kunden bei der Auswahl helfen.

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon erobert neues Terrain. In der Nähe von Los Angeles eröffnete der US-Konzern in der Vorwoche sein erstes eigenes Modehaus. Darin verbindet er die Vorteile des On- und Offline-Handels. Amazon will damit auch die Kundschaft ansprechen, die nach der Corona-Krise Kleidung wieder vor Ort anschauen und anprobieren will statt sie online zu bestellen.


Der Konzern setzt in dem knapp 2800m² großen Geschäft im kalifornischen Glendale stark auf Künstliche Intelligenz, die Kunden bei der Auswahl von Mode durch personalisierte Empfehlungen helfen soll. Zudem können die Kunden, die über die Amazon-App einkaufen, dort ihre Waren anprobieren. Amazon bietet nach eigenen Angaben Hunderte Marken zu unterschiedlichen Preisen an.

Im Store gibt es nicht nur Amazons eigene Fashion-Labels, sondern auch bekannte Modemarken wie Tommy Hilfiger, Calvin Klein, Levi’s oder Lacoste. Wer sich von den neuesten Trends aus den sozialen Medien inspirieren lassen möchte, dem stehen kuratierte Kollektionen von Influencern zur Verfügung.

Amazon Style: Ein Blick in den Store


Alle Produkte sind nur in einer Größe ausgestellt. Wollen Kunden ein Kleidungsstück anprobieren, können sie es mithilfe eines QR-Codes scannen und es sich von den Mitarbeitern bzw. per Aufzug in ihre Umkleidekabine bringen lassen. Dort wartet High-Tech auf die Shopper: Auf einem Touchscreen werden den Kunden beispielsweise ergänzende Produkte vorgeschlagen. Passt oder gefällt ein Kleidungsstück nicht, kann es über den Bildschirm in einer anderen Farbe oder Größe in die Kabine nachgeordert werden. Ein Video gibt Einblick in die Funktionsweise des Stores.

Zwar ist der Online-Konzern laut Analysten in den USA bereits zum größten Modehändler vor Walmart aufgestiegen, hat bisher aber einen Bogen um stationäre Modeläden mit ihren eigenen Herausforderungen gemacht. Trotzdem hat Amazon bereits Erfahrungen im Einzelhandel gesammelt, das Unternehmen betreibt u.a. das Convenience-Konzept Amazon Go. Zudem gehört Amazon die US-Supermarktkette Whole Foods. Anfang März war allerdings bekannt geworden, dass der Konzern seine stationären Buchläden schließen will. Unklar ist bisher, ob Amazon weitere Modehäuser eröffnen will.


Dieser Text erschien zuerst auf www.textilzeitung.at.




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