Nach einem schwachen Start ins Weihnachtsgeschäft fordert der HDE erneut, die 2G- und 3G-Regeln im Einzelhandel abzuschaffen.
Mit einer aktuellen Trendumfrage hat der Handelsverband Deutschland (HDE) ermittelt, dass von 350 befragten Unternehmen nur ein Fünftel mit den Umsätzen in der Woche vor dem ersten Advent zufrieden ist. Angesichts dieser Tatsache und der sich verschärfenden Corona-Lage gehen nur 12% der Handelsunternehmen davon aus, dass sich die Umsätze in den kommenden Wochen positiv entwickeln.
Aus diesem Grund fordert der HDE erneut, 2G- und 3G-Regeln im Einzelhandel abzuschaffen bzw. nicht einzuführen. Wegen der Maskenpflicht und der funktionieren Hygienekonzepte, herrsche im stationären Handel keine erhöhte Infektionsgefahr, heißt es vom HDE.
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fasst zusammen: "Der Einzelhandel konnte den immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen mit steigenden Infektionszahlen, höherer Inflation und Lieferengpässen bis in den November hinein trotzen. Die Folgen der dramatischen Verschärfung der Coronakrise erreichen jedoch in der zurückliegenden Woche vor dem 1. Advent den Einzelhandel."
Die Umfrage unter den 350 Handelsunternehmen hat gezeigt, dass etwas mehr als die Hälfte der Nonfood-Händler unzufrieden mit der Umsatzentwicklung in der vergangenen Woche ist. "Besonders schwach verlief das Geschäft im Bekleidungseinzelhandel", teilt der HDE mit. Hier sei nur jeder fünfte Händler zufrieden.
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Mehrheitlich zufrieden sind hingegen die Lebensmittelhändler. Auch aus dem Segment Haushalts- und Spielwaren habe es "positive Impulse" gegeben. Folgende Produktgruppen seien am besten verkauft worden: Unterhaltungselektronik und Smartphones, warme Bekleidung und Strickwaren, Haushaltswaren zum Kochen und Backen, Comics und Puzzles.
Die Frequenz hat nach Angaben des HDE in der vergangenen Woche stark gelitten: Rund 60% der Umfrageteilnehmer berichteten von Rückgängen gegenüber dem Vorjahr. Auch diese Entwicklung resultiert laut Genth aus den 2G- und 3G-Regeln: "Das ist auch eine Folge der vielerorts gültigen 2G- oder 3G-Regelung für den Einzelhandel in den Innenstädten. Denn die Schlangen vor der Kontrolle an den Türen der Nicht-Lebensmittel-Geschäfte schrecken die Menschen oft vom Einkaufen ab." Weiter heißt es von ihm, dass allen – auch in der Politik –, klar sei, "dass der Einkauf kein Infektionsherd ist und Hygienekonzepte, Lüftungsanlagen sowie die Maskenpflicht für ausreichend Sicherheit sorgen". Daher müssten die Zutrittsbeschränkungen wieder entfallen, mahnt der HDE-Hauptgeschäftsführer.
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