bevh bestätigt Umsatzeinbruch bei E-Commerce

Modesegment verliert online mehr als 35% im März


Der E-Commerce verliert auf ganzer Linie: 20 Prozent Minus verzeichnet der Online-Handel über alle Segmente hinweg im März 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum laut bevh. Einzig die Kategorien wie Lebensmittel und Hygieneartikel legen zu. Der Mode- und Schuhhandel bricht um mehr als 30% ein.

Das Jahr 2020 begann für den Online-Handel vielversprechend: Im Januar und Februar konnten die E-Commerce-Umsätze laut BevH noch um 8,8 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro inkl. USt zulegen.
Zahlreiche Kategorien zeigten ungebremsten Wachstum. Darunter auch das Modesegment mit einem Plus von 9,5%.
„Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‚Gewinner‘ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch.“
Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG.


Die Corona Pandemie und ihre Auswirkungen versetzten dem Auftrieb allerdings einen ziemlichen Dämpfer. Auf wenn der stationäre Handel seit dem 18. März zum größten Teil geschlossen ist, brach der Online-Umsatz über alle Kategorien hinweg um 18,1% im vergangenen Monat ein. Das Bekleidungssegment stürzte sogar um mehr als 35% ab, das Schuhsegment um mehr als 31%.

"E-Commerce ist heute ein normaler Einkaufskanal. Deshalb wirkt sich solch eine Krise in der Konsumstimmung voll auf unsere Branche aus. Die Behauptung, der E-Commerce würde pauschal als ‚Gewinner‘ aus der Corona-Pandemie hervorgehen, ist schlicht falsch", so Gero Furchheim, Präsident des bevh und Sprecher des Vorstands der Cairo AG. "Richtig ist aber, dass die Chancen des E-Commerce für die Versorgung der Kunden und die Geschäftsmodelle des Einzelhandels neu erlebt werden."

Seit Anfang März hat der E-Commerce Verband regelmäßig seine Mitglieder nach der Geschäftslage befragt. Erst in den letzten Märztagen, die in der Konsumentenbefragung nicht mehr erfasst werden konnten, zeigte sich eine Belebung der Nachfrage, die den aufgelaufenen Umsatzverlust jedoch bei weitem nicht wettmachen kann. „Die Nachfrage zieht an, und dieses positive Signal muss auch in den stationären Handel zurückgeführt werden. Deshalb braucht es jetzt einheitliche Genehmigungen von kontaktlosem "Click & Collect" − die kontaktlose Übergabe von telefonisch oder im Internet bestellten Waren. Dieses Konzept könnte jetzt, zusätzlich zum Onlinehandel, einen Beitrag für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und die Existenzsicherung stationärer Ladengeschäfte leisten und müsse Teil einer zukünftigen Exit-Strategie sein. "Die Läden sind voll mit Waren, und Saisonartikel sind kurzfristig vom Wertverfall bedroht."
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Schuhhandel
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