Textil-Vereinigung prognostiziert Corona-Folgen

"Verheerende Auswirkungen auf die Textilindustrie"

Juric
 Die Aufträge für die Textilhersteller sind um 32% eingebrochen.
Die Aufträge für die Textilhersteller sind um 32% eingebrochen.

Dramatische Einbrüche bei den Textilunternehmen weltweit erwartet die International Textile Manufacturers Federation (ITMF). So sollen deren Umsätze in diesem Jahr um 29% nach unten gehen.

Der Verband stützt sich dabei auf zwei Umfragen unter den globalen Textilherstellern. Bereits das Ergebnis der ersten ITMF-Corona-Umfrage in der zweiten Märzhälfte habe gezeigt, dass die Aufträge im Schnitt um 8% gesunken seien. Für die Erlöse wurde ein Minus von 10,5% prognostiziert.


Nur zwei Wochen später hat sich die Situation dramatisch zugespitzt: Die Textilanbieter meldeten nun einen Auftragseinbruch von 32% und einem Erlösminus von 29%. ITMF spricht in diesem Zusammenhang von "verheerenden Auswirkungen".

Die Unternehmen hätten mit zwei Problemen zu kämpfen: Sie müssten die Gesundheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten und sie müssten für ausreichend finanzielle Mittel sorgen, um die laufenden Kosten zu decken.

Der Verband appelliert daher an Händler und Marken, sich in den Lieferantenverträgen nicht auf die Klausel "höhere Gewalt" zu berufen. Das führe zu einer Flut von Stornierungen von Aufträgen, die bereits versandfertig seien oder gerade  produziert würden. "Obwohl die Lieferkette gerade dramatisch gestört ist, sollten alle Beteiligten nicht dazu beitragen, sie zu zerstören", heißt es vom Verband. Falls zahlreiche, im Kern gesunde Unternehmen, mangels Aufträgen oder fehlender Liquidität schließen müssten, sei die Lieferkette nicht mehr in der Lage, schnell  Produkte in guter Qualität zu bieten, wenn die Nachfrage wieder steige.




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