Noch sind die Stimmen größtenteils nicht verteilt. Der Wahlkampf ist in der heißen Phase angekommen.
Der Countdown läuft. Am 26. September fällt die Entscheidung über die Zusammensetzung des 20. Bundestages. Das wird auch Einfluss auf die Modebranche haben. Doch wo stehen die Parteien in Bezug auf Innenstadt-, Handels- und Steuerpolitik? Die TW-Redaktion hat bei den derzeit im Bundestag vertretenen Parteien nachgefragt. Die Antworten stellen wir in einer täglichen Serie vor.
Genau 66 Seiten hat das Wahlprogramm der SPD zur
Bundestagswahl 2021. Das Wort "Einzelhandel" kommt einmal darin vor. Dennoch sind die Entscheidungen, die der künftige Bundestag treffen wird, für die Modebranche relevant. Umso wichtiger ist es, vor der Wahl zu wissen, wo die einzelnen Parteien stehen. Da die Wahlprogramme der Parteien zu den für die Branchen relevanten Fragen nur bedingt Auskunft geben, hat die Redaktion der TextilWirtschaft zwölf drängende Fragen zusammengestellt. Der Fragenkatalog ging an alle derzeit im Bundestag vertretenen Parteien. Die AfD meldete sich nicht zurück, die SPD sah sich trotz einer Verlängerung der Abgabefrist nicht in der Lage, Antworten zu schicken.
Frage 11: Der private Konsum ist eine wichtige Stütze für die Konjunktur. Wie wollen Sie die Kaufkraft bzw. den privaten Konsum stärken?
CDU/CSU
Keine Antwort
FDP
Das wichtigste Konjunkturpaket wird in diesem Jahr sein, einen erneuten Lockdown zu verhindern. Dafür kämpfen wir mit aller Kraft.
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HDE ruft zur Beteiligung an der Bundestagswahl auf
Starke Impulse und kreative Konzepte für Innenstädte, eine Entfesselungsoffensive für die Wirtschaft und weniger Bürokratie. All das fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) von der kommenden Regierung. In einem gemeinsamen Schreiben appellieren der Vorstand und das Präsidium des Verbands an alle Bürgerinnen und Bürger, wählen zu gehen.
Die Linke
Die Linke will niedrige und mittlere Einkommen stärken und steuerlich entlasten. Wer (als Single, Steuerklasse I) weniger als 6.500 Euro im Monat brutto hat, zahlt nach unserem Tarif weniger Einkommensteuer. Der Steuerverlauf wird abgeflacht. Einkommen aus Kapitalerträgen sollen nicht weiter bevorzugt werden, sondern nach denselben Sätzen versteuert werden wie alle Einkommen. Das Ehegattensplitting wird durch familienfreundliche Steuermodelle ersetzt. Für arbeitsintensives Handwerk, Produkte für Kinder und Arzneimittel wollen wir ermäßigte Umsatzsteuersätze.
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Modehandel favorisiert FDP
Einem großen Teil des Modehandels fällt die Wahlentscheidung am Sonntag in zwei Wochen schwer. Mit 46% der Befragten antwortete fast jeder zweite, dass er keiner der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien zutraut, sich für die Belange des Modehandels erfolgreich einzusetzen. Das zeigt eine Umfrage im TW-Testclub, dem teilnehmerstärksten Panel im stationären Modehandel.
Bündnis 90/Die Grünen
Wir Grüne wollen bei der Einkommensteuer durch eine Kindergrundsicherung und ein Energiegeld vor allem kleine und mittlere Einkommen und Familien entlasten und so auch deren Kaufkraft stärken. Damit auch Geringverdienende sich mehr leisten können, wollen wir den Mindestlohn auf 12 Euro anheben. Darüber hinaus werden wir durch die Weiterentwicklung der Grundsicherung zur Garantiesicherung und die Erhöhung des Regelsatzes um 50 Euro sowie durch unsere Garantierente die Kaufkraft von Menschen mit geringen Einkommen weiter stärken. Diese fließen üblicherweise zu einem großen Teil in den Konsum.