Dunkle Zeiten. Die Krise erwischt auch den Womenswear-Filialisten AppelrathCüpper.
Das nächste Corona-Opfer: Der Kölner Damenmode-Filialist Appelrath Cüpper meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an.
"Wir waren auf einem guten Weg. Super Januar, super Februar, Plan übertroffen, Vorjahr bei weitem übertroffen. Dann hat uns der März mit Corona und den Häuserschließungen kalt erwischt." So Appelrath Cüpper-CEO Lothar Schäfer heute, an dem Tag, an dem das Kölner Amtsgericht dem Antrag des Damenmode-Filialisten zugestimmt und die Insolvenz in Eigenverwaltung angeordnet hat.
Durch diesen Schritt will sich die Appelrath Cüpper GmbH, die sich inmitten von Restrukturierungsmaßnahmen befindet, sanieren und wieder wettbewerbsfähig am Markt aufstellen. Schäfer: "Aufgrund der behördlichen Schließungen aller 16 Filialen ist unser Umsatz nahezu komplett eingebrochen." Lediglich der Online-Shop ist weiterhin für Endverbraucher zugänglich. Frühzeitig habe man das Gespräch mit den Banken gesucht, den Antrag auf ein KfW-Darlehen gestellt.
Heinrich Ollendiek, CFO: "Leider haben wir trotz eines Antrags keinen Zugriff auf KfW-Darlehen erhalten, so dass wir nur noch die Option hatten, eine Insolvenz in Eigenverwaltung anzustreben. Diese bietet uns aber auch erhebliche Chancen, so dass wir dennoch zuversichtlich in die Zukunft blicken."
Als vorläufiger Sachwalter wurde Rechtsanwalt Bero-Alexander Lau von WhiteCase bestellt. Appelrath Cüpper wird zudem von der Wirtschaftskanzlei und Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf begleitet, mit deren Unterstützung in den nächsten Wochen ein Sanierungskonzept erarbeitet wird. Dieses Konzept mündet später in einen Insolvenzplan, in dem die Entschuldung und Fortführung des Unternehmens aufgezeigt wird.
"Wir gehen davon aus, dass das Verfahren bis Ende dieses Jahres abgeschlossen ist", sagt Sanierungsexperte Jasper Stahlschmidt, Buchalik Brömmekamp, der für die Dauer des Verfahrens die Geschäftsführung vor Ort als Generalbevollmächtigter unterstützen wird.
Appelrath Cüpper beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter und erwirtschaftet rund 110 Mio. Euro Jahresumsatz. 95% der Erlöse resultieren aus dem Filialgeschäft, der Rest aus dem Online-Business.
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