CEO David Schneider (r.) eröffnet die Bread&Butter mit Zalando-Marketingchef Carsten Hendrich.
David Schneider kommt gut gelaunt zum Interview im VIP-Bereich der Bread&Butter. Gerade läuft die Messe, die Hallen sind voll. Anlässlich des Events sprach der Zalando-CEO und -Mitgründer mit der TextilWirtschaft über das Event in Berlin, den Wert von Emotionen für Händler und Marken, Millenials als Zielgruppe und bessere Trendprognosen.
TextilWirtschaft: Wie fühlt es sich an, die Bread&Butter bereits zum zweiten Mal zu veranstalten? David Schneider: Ich denke, wir haben seit der ersten Ausgabe sehr viel gelernt. Das Event ist dieses Jahr deutlich strukturierter, wir haben auch viel mehr exklusive Kooperationen und erwarten 50% mehr Besucher als im Vorjahr. Es ist eine besondere Art der Interaktion mit dem Kunden.
Warum? Weil wir mit der Bread & Butter die emotionale Bindung zum Kunden stärken - durch authentischen Content. Hier bekommen sie echte Erlebnisse geboten. Unser Unternehmen war früher viel stärker auf das Funktionelle fokussiert, auf Dinge wie eine große Auswahl oder eine schnelle und bequeme Lieferung. Das ist natürlich nach wie vor wichtig. Doch seit zwei, drei Jahren rückt bei uns auch stärker das Thema Emotion und Authentizität in den Vordergrund - und auch für die Marken. Daraus folgt zum Beispiel, dass wir unser Angebot immer stärker individualisieren möchten, sowohl für den Kunden als aber auch für unsere Markenpartner.
Welche Zielgruppe will Zalando mit der Bread & Butter erreichen? Wir wollen einfach die Leute erreichen, die sich wirklich für Mode interessieren - und zwar nicht nur in Berlin, sondern über das Livestreaming und den Content, den wir über Social Media spielen, in ganz Europa. Dabei zielen wir vor allem auf die junge Zielgruppe unter 30, die stark digital geprägt ist.
Geht es darum, Zalando bei den Millenials cooler zu machen? Das würde ich so nicht sagen. Aber wir wollen schon die Wortführer, die Trendsetter dieser Generation erreichen.
Was bringt die Zukunft für den E-Commerce? Wer weiß das schon so genau. Zalando ist erst neun Jahre alt, wir wurden ein Jahr nach dem Start des iPhone gegründet, da gab es praktisch noch kein Mobile Commerce. Seitdem hat sich viel getan.
Haben Sie trotzdem einen Tipp? Ich denke, dass Künstliche Intelligenz, aber auch Prognose-Software immer wichtiger für uns wird. Da wollen wir in Zukunft mehr investieren, um Trends frühzeitig aufzuspüren. Wir müssen die Frühindikatoren der Mode noch eher erkennen.