Dossier von Fostec & Company

Mehr als die Hälfte des deutschen Online-Umsatzes läuft über Amazon

Fostec
Die Zahlen sind bekannt, aber das Ranking im Dossier der Strategie-Berater zeigt nochmals deutlich, wie stark Amazon in den vergangenen Jahren gewachsen ist.
Die Zahlen sind bekannt, aber das Ranking im Dossier der Strategie-Berater zeigt nochmals deutlich, wie stark Amazon in den vergangenen Jahren gewachsen ist.

Mit einer jährlichen Wachstumsrate von fast 30% generiert die Amazon-Gruppe in Deutschland, dem zweitgrößten Markt des Online-Konzerns, bereits 56% des gesamten deutschen E-Commerce-Umsatzes und hat sich weltweit noch vor Google als erste Anlaufstelle zur Online-Produktsuche etabliert. Das zeigt das aktuelle Dossier der Strategieberatung Fostec & Company zur Marktentwicklung von Amazon.

Die Zahlen sind nicht neu, aber komprimiert im Ranking der Berater werden die Dimensionen noch deutlicher. So belegt der Konzern unter den Top 100 Online-Shops mit fast 400 Mrd. Euro Umsatz allein im Jahr 2021 mit großem Abstand Platz Eins vor allen anderen E-Commerce-Anbietern. Mehr als 208% liegen zwischen Amazon.de und dem nächstgelegenen Shop von Otto.de mit ca. 4,5 Mrd. Euro. Zalando.de kommt auf Platz 3 mit 1,94 Mrd. Euro. Die einzigen weiteren Textiler unter den größten Web-Anbietern sind demnach H&M und Bonprix.




Online-Stores von Amazon wachsen langsamer

Im Ranking der wertvollsten Marken weltweit erreicht der Online-Riese mit einem Markenwert von 517 Mrd. Euro allerdings nur Rang Drei nach Apple mit 800 Mrd. Euro und Google mit 693 Mrd. Euro. Der chinesische Konkurrent Alibaba schafft es bislang lediglich auf Platz Neun mit 143 Mrd. Euro. Das einzige Mode-Unternehmen unter den Top Ten ist Louis Vuitton mit 105 Mrd. Euro. Diese Markenwerte wurden auf Basis von Finanzprognosen, Markenrelevanz und Markenstärke errechnet. Die Berater haben sich aber auch die Länder-Performance angeschaut: Während die USA als der größte Amazon-Markt zwischen 2015 und 2021 um 28% gewachsen sind, erzielte die deutsche Plattform in dieser Zeit ein Plus von 21%. Dabei legen die Online-Stores – das eigentliche Kerngeschäft von Amazon – mit Zuwachsraten von 19% deutlich weniger zu als alle anderen Geschäftsbereiche. So konnten die so genannten Third Party Seller-Services um 36% jährliche Wachstumsrate (CAGR) aufweisen, während Amazon Web Services ein Plus von 39% und Subscription Services wie Prime ein Plus von 41% verzeichneten. Den höchsten Zuwachs weisen Sonstige Geschäftsbereiche, zu denen beispielsweise neulich akquirierte Ladengeschäfte gehören, mit 64% CAGR aus.

Je älter, desto weniger Amazon

Der größte Anteil der Kunden von Amazon befindet sich dem Dossier in der Kategorie der 30-39 Jährigen. Hier kauft jeder Fünfte auf der Plattform ein. Fast ebenso hoch ist mit 19,7% der Anteil der Kunden im Alter zwischen 20 und 29 Jahren. Allerdings sind nur 13,6% der Bevölkerung in dieser Altersspanne. Je älter die Personen sind, desto weniger bestellen sie über Amazon. So kauft von den Kunden ab einem Alter ab 60 Jahren nur jeder Zehnte und ab 70 nur 5% bei dem amerikanischen Web-Shop ein. Damit fokussiert sich der Konzern laut Fostec klar auf die Kundengruppe der unter 50-Jährigen. "Da jüngere Generationen die Käufer der Zukunft darstellen, sichert Amazon sich damit weiterhin seine Bedeutung im E-Commerce", heißt es im Dossier.

Häufigster Bestellgrund ist der Preis

Etabliert hat sich der Anbieter auch bei der Produktsuche, hier nutzen 61% von 1000 Befragten Amazon als erste Anlaufstelle. Erst am zweithäufigsten starten die befragten Personen ihre Produktsuche über Suchmaschinen, wie Google. Social Media Plattformen werden dagegen deutlich seltener zur Suche nach Produkten verwendet. Facebook ist mit 19% die Social Media Plattform, die am häufigsten für Produktsuchen genutzt wird, gefolgt von Instagram mit 15% und TikTok mit 11%. Lediglich 15% der Befragten nutzen Händlerwebsites für ihre Produktrecherche. "Ich mag den Preis bei Produkten auf Amazon" - so begründen fast alle Befragten, warum sie auf der Plattform shoppen. Zu den anderen vier wichtigsten Gründen gehören die Vorteile und der Versand über Prime, die geringen Lieferkosten, die Schnelligkeit und die einfache Benutzung. Der Großteil der 1000 befragten Konsumenten (42%) bestellt einmal oder mehrmals pro Woche. 12% bestellen einmal oder mehrmals täglich, wohingegen nur 10% der Befragten gar keine Bestellungen über Amazon tätigen.

TW Podcast: Wie geht Plattform, Stefan Wenzel?




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