Immer mehr ältere Menschen werden zu versierten Techniknutzern. Unternehmen sollten sich daran anpassen.
Jedes Jahr definiert das in Chicago ansässige Marktforschungsunternehmen Euromonitor International die Consumer Trends, die das Verbraucherverhalten künftig prägen werden. Diese zehn Kundentypen sollten die Unternehmen auf dem Radar haben.
Die Backup Planners
Diese Verbrauchergruppe wird kreativ, wenn es darum geht, an das Lieblingsprodukt oder eine adäquate Alternative zu kommen. Denn massive Engpässe, die durch Unterbrechungen in der Lieferkette entstehen, werden das erforderlich machen.
Die Klimaveränderer
Bereits 2021 haben laut Euromonitor 35% der Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit aktiv die Kohlenstoffemissionen reduziert. Umweltangst und Klimanotstand werden den Aktivismus in Richtung einer klimaneutralen Wirtschaft vorantreiben.
Die digitalen Senioren
Immer mehr ältere Kundinnen und Kunden werden zu versierten Techniknutzern. 2021 besaßen beispielsweise 82% der Konsumenten ab 60 Jahren ein Smartphone. Ihre Bedürfnisse sollten daher bei der Entwicklung von virtuellen Lösungen berücksichtigt werden.
Die Financial Aficionados
Durch ein demokratisiertes Geldmanagement verbessern viele Menschen ihre finanzielle Kompetenz und Sicherheit. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung glaubt daher, in den kommenden fünf Jahren finanziell besser gestellt zu sein.
Der Great Life Refresh
Falls diese Trendprognose der Marktforscher zutrifft, werden 2022 viele ihr Leben umkrempeln. Denn um persönlich zu wachsen und das Wohlbefinden zu steigern, verändern sie ihr Leben so, dass es ihre Werte, ihre Leidenschaften und ihre Ziele widerspiegelt. In diesem Zusammenhang verweist Euromonitor auf folgende Entwicklung: Räumten 2015 nur 12% der Befragten Zeit für sich selbst hohe Priorität ein, hat sich dieser Wert sechs Jahre später auf 24% verdoppelt. Die Work-Life-Balance gewinnt also an Bedeutung.
Die Metaverse-Bewegung
Es ist derzeit eines der größten Gesprächsthemen, viele Brands haben bereits Projekte im Metaverse gestartet. Der weltweite Umsatz mit Artifical Reality-/Virtual Reality-Headsets ist nach Angaben von Euromonitor von 2017 bis 2021 um 56% gestiegen und lag im vergangenen Jahr bereits bei 2,6 Mrd. US-Dollar (2,3 Mrd. Euro). Die Annahme, dass immersive, digitale 3D-Ökosystem soziale Verbindungen verändern werden, liegt daher nahe.
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So bringt sich die Branche im Metaverse in Stellung
Erst Nikeland, jetzt Adiverse. Das Duell der Sport-Giganten geht im Metaverse weiter. Und sie wollen nicht nur spielen. Welches Potenzial hat das Business, das einzig auf Servern existiert?
Das Streben nach Preloved
Einzigartig, erschwinglich, nachhaltig: Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, dass Secondhand-Stores und Peer-to-Peer-Marktplätze wie
Vinted oder
Mädchenflohmarkt in Zukunft sehr gute Geschäfte machen werden.
Die Rural Urbanites
Von der Stadt aufs Land: Immer mehr Verbraucher ziehen in sicherere, sauberere und grünere Nachbarschaften. Eine Entwicklung, die auch vom Homeoffice geprägt ist, schließlich gehen 37% der Befragten davon aus, auch in Zukunft von zu Hause aus arbeiten zu können.
Die nach Selbstliebe Suchenden
Entscheidungen hinsichtlich des eigenen Lebensstils und der Kaufgewohnheiten werden mehr denn je von Authentizität, Akzeptanz und Inklusion geprägt. Bei diesem Trend geht es darum, das wahre Ich anzunehmen und danach zu handeln. In diesem Kontext werden personalisierte Shopping-Erlebnisse wichtiger.
Das Sozialisationsparadoxon
Die Corona-Krise zeigt ihre Spuren: Im Jahr 2021 trafen 76% der Verbraucher weltweit Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen, wenn sie das Haus verließen. Das wird auch das Leben nach der Pandemie beeinflussen.
Um die Top 10 der Verbrauchertrends zusammenzustellen, kombiniert Euromonitor International jedes Jahr unter anderem Marktanalysen mit quantitativen, weltweit durchgeführten Verbraucherumfragen. Ergebnisse aus 100 Ländern fließen in die Analyse ein. Analysten und Expertenteams von Euromonitor, die in den 15 Büros weltweit sitzen, arbeiten in gemeinsamen Workshops an der Identifizierung und Bewertung der Trends.
Alison Angus, Leiterin des Bereichs Lifestyle bei Euromonitor International, kommentiert: "Unternehmen müssen sich parallel zu den sich schnell entwickelnden Verbraucherpräferenzen wandeln. Ein Rückgriff auf ein Drehbuch aus der Zeit vor der Pandemie wird in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr die gleichen Ergebnisse bringen."