Fokus auf existenzsichernde Löhne

Textilbündnis erreicht 80% der Ziele

Erstmals mussten alle 98 Mitglieder im Textilbündnis Fortschrittsberichte und Maßnahmenpläne für eine nachhaltige textile Lieferkette zur Prüfung vorlegen. Alle 86 Berichte und 89 Roadmaps, die bislang von externen Experten untersucht wurden, haben bestanden und stehen ab diesem Montag auf der Website des Bündnisses. Wichtigstes Ziel für 2019 sind existenzsichernde Löhne.

Mehr als 1000 Maßnahmen geplant.

Damit wurden bislang nach Angaben der Initiatoren Partnerschaft aus Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der Bundesregierung rund 80% der gemeinsamen Ziele aus den Roadmaps 2018 erreicht. Insgesamt seien 1100 Vorhaben realisiert worden. Weitere mehr als 1000 konkrete Maßnahmen seien in den ebenfalls am Montag vorgelegten Maßnahmenplänen für 2019 definiert.

Wichtigstes Ziel: Einkaufspraktiken verbessern.

Zu den wichtigsten Zielen gehören demnach existenzsichernde Löhne. Für das laufende Jahr verpflichteten sich 34 Unternehmen im Bündnis auf die Löhne einzuwirken, indem sie ihre Einkaufspraktiken analysieren und verbessern. Weitere Mitgliedsunternehmen unterstützten laut Bündnis Initiativen, die Gewerkschaften in Produktionsländern und deren Position in Tarifverhandlungen stärken. Andere wollen mit Nicht-Regierungsorganisationen kooperieren, die sich für die Zahlung höherer Löhne einsetzen.

Zugang zu Abhilfe- und Beschwerdemechanismen in den Lieferketten fördern.

Zudem müssen die Unternehmen bis zum Jahresende vorweisen, wie sie den Zugang zu Abhilfe- und Beschwerdemechanismen in ihren Lieferketten fördern. Darüber hinaus verpflichten sich die Mitglieder, die eigenen Aktivitäten zur Nachhaltigkeit in der Lieferkette kontinuierlich zu überwachen, Lieferanten nach Nachhaltigkeitskriterien auszuwählen und Korruption zu bekämpfen.

35% nachhaltige Baumwolle bis 2020

Der Anteil von nachhaltiger und Bio-Baumwolle konnte auf rund ein Drittel gesteigert werden und liegt damit nahe an der Zielmarke von 35% für 2020. Von der gesamten Baumwollmenge, die Mitglieder verarbeiten, stammen mittlerweile rund 10% aus Bio-Anbau und 22% aus anderen als nachhaltig anerkannten Quellen.

HDE lobt Transparenz.

Der Handelsverband HDE sieht vor allem in der Offenlegung der konkreten Ergebnisse einen großen Erfolg des Bündnisses. "Mehr Transparenz war nie", erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das deutsche Textilbündnis sei ein gelungenes Beispiel gemeinsamen Engagements. "Wichtig ist eine weitere Internationalisierung, um in den globalen Lieferbeziehungen nachhaltig Veränderungen zu erreichen", so Genth.

Die von unabhängigen externen Experten auf Plausibilität und den Grad der Zielerreichung überprüften Berichte sind unter Textilbuendnis.com/berichte/ veröffentlicht. Bis Ende September sollen die Prüfung aller Berichte abgeschlossen sein.



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