Schlägt Alarm: BTE-Präsident Steffen Jost
BTE-Präsident Steffen Jost schlägt Alarm: Angesichts der Folgen der Corona-Krise fordert er einen Schulterschluss von Handel und Industrie "ohne Denkverbote". Ansonsten drohe im Handel eine "Insolvenzwelle, die auch nicht im Interesse der Lieferanten sein kann", so Jost.
Die Auswirkungen des Virus hätten in den allermeisten Geschäften in den vergangenen Wochen bereits zu hohen zweistelligen Umsatzeinbußen und ersten Liquiditätsengpässen geführt. Der jetzt anlaufende Shutdown werde diese Situation "noch einmal erheblich verschärfen".
Es sei bereits klar, dass am Ende der Frühjahr/Sommer-Saison hohe Verluste und viele Insolvenzen stehen würden, weil die aktuelle Ware nicht mehr verkauft werden könne. „Eine Wiederholung dieser Situation im Herbst dürfte die vielfältige Struktur der Modehandels-Landschaft irreversibel schädigen“, so der Händler-Präsident.
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Wie lange die Krise dauern werde, könne niemand vorhersagen. Die gesamte Branche müsse deshalb bereits jetzt die Weichen für das zweite Halbjahr stellen. Handel und Industrie müssten eng zusammenstehen und partnerschaftlich agieren. So ist es nach Josts Überzeugung unabdingbar, dass selbst die erst vor wenigen Wochen getätigte Order neu verhandelt werde.
Keinesfalls dürfe die Situation eintreten, dass ohne Absprache neue Herbstware geliefert werde, obwohl die Handelslager noch voll mit Frühjahrsware sind und gleichzeitig neue Infektionswellen durch das Land rollen, heißt es beim BTE.
„Um die Existenz von kleinen, mittleren und auch größeren Modehändlern nicht noch stärker aufs Spiel zu setzen, darf es hier keine Denkverbote geben“, fordert Jost in seinem Appell an die gesamte Branche, um eine große Insolvenzwelle zu verhindern.
Seine Horror-Vision: „Ein Modehandel, der im Wesentlichen nur noch aus Vertikalen und großen Onlinern besteht, führt für die allermeisten Markenproduzenten zu großen Problemen“.
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