Während in Deutschland das Retail-Geschäft von Hallhuber, wie hier in Landshut, zunächst auf Eis gelegt werden soll, dürfte es in Österreich weitergehen.
Die insolvente Modekette Hallhuber fährt in Deutschland nur noch Notbetrieb. Den Online-Handel sowie den stationären Betrieb in Österreich möchte man aber aufrechthalten.
Seit April letzten Jahres befindet sich der vertikale Anbieter unter dem Schutzschirm. Da das mittlerweile insolvente Unternehmen keine Staatshilfen annehmen darf, hat man nun alle Mitarbeiter freigestellt. So sollen Kosten auf ein Minimum beschränkt werden.
Notbetrieb in Deutschland
Während dieses selbstauferlegten Winterschlafes sollen nur der Webshop sowie wesentliche Zentralfunktionen in Betrieb bleiben, so Geschäftsführer Rouven Angermann
im Gespräch mit der TextilWirtschaft. Abhängig von der Lockdown-Entwicklung will man mit April die Läden wieder öffnen. Danach möchte das Unternehmen mit einer neu finanzierter Hallhuber Gesellschaft außerhalb des Schutzschirmverfahrens einen Neustart machen. Aus diesem Grund wurden nun alle Hallhuber-Mitarbeiter bis 14. Februar freigestellt und dazu aufgefordert, Arbeitslosengeld zu beantragen. Dieser Schritt sei mit dem Betriebsrat akkordiert, so die Geschäftsführung.
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In Österreich sieht die Situation allerdings anders aus: „Dort, wo der Lockdown beziehungsweise die Folgen des Lockdowns auch in absehbarer Zeit ein profitables Betreiben der Geschäfte verhindern, hat die Hallhuber GmbH den laufenden Geschäftsbetrieb auf das absolute Minimum zurückgefahren“, erklärt die Marketingverantwortliche Antonia Bruske. „Insbesondere unser erfolgreicher Online Shop sowie wesentliche Zentralfunktionen werden in vollem Umfang für alle Länder, auch natürlich für Österreich, aufrechterhalten.“ Auch die stationären Verkaufsflächen in Österreich seien von den aktuellen Schritten nicht betroffen: „Wir dürfen und werden hier ab Montag, 8. Februar, unsere Stores ja wieder öffnen!“
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Hallhuber betreibt in Österreich aktuell zwölf Stores, ein Outlet und zwei Flächen mit Concession Partnern. Es seien keine Schließungen geplant. Für den deutschen Markt ist man zumindest sehr optimistisch: „Nach dem Lockdown in Deutschland werden wir Hallhuber mit allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder auf den gewohnten Erfolgskurs zurückbringen.“
Dieser Text erschien zuerst auf www.textilzeitung.at.
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