Calida sitzt in der Schweiz. Der Konzern will sich künftig auf die Segmente Bodywear und Outdoor-Möbel konzentrieren.
Jean-Pierre Millet ist nicht nur als Investor tätig, sondern auch Enkel der Millet-Gründer. Gemeinsam mit Inspiring Sport Capital, einer auf Sportinvestitionen spezialisierten Private-Equity-Firma, hat er der Calida Group ein verbindliches Übernahmeangebot für die Millet Mountain Group mit den Outdoor-Brands Millet und Lafuma gemacht, um die Gruppe wieder in den Besitz der Gründerfamilie zu bringen. Die Transaktion unterliegt derzeit noch einem Konsultationsverfahren des Betriebsrats in Frankreich.
Nach Angaben der schweizerischen Calida-Gruppe hat die Millet Mountain Group im Jahr 2020 78,2 Mio. Schweizer Franken (75,2 Mio. Euro) erwirtschaftet und 750 Mitarbeiter beschäftigt. Damit sei das Unternehmen den bisherigen Eigentümern zufolge gut für die Zukunft aufgestellt. Der Vollzug der Transaktion wird im zweiten Quartal 2022 erwartet. Über die Verkaufskonditionen haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Von Jean-Pierre Millet heißt es: "Ich freue mich, in Partnerschaft mit Inspiring Sport Capital Hauptaktionär der Millet Mountain Group zu werden – zum 100-jährigen Bestehen der Marke und fast 50 Jahre nach dem Ausscheiden der Familie. Unter der Führung von Romain Millet, der seit 2020 CEO ist, werden wir an der Weiterentwicklung von Millet und Lafuma, zwei ikonischen Marken im Berg- und Outdoorbereich, arbeiten."
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Ebenfalls erfreut zeigt sich Timo Schmidt-Eisenhart. "Der Verkauf der Millet Mountain Group ist ein weiterer Schritt zur konsequenten Fokussierung der Calida Group auf die Kernsegmente Wäsche und Dessous sowie Outdoor-Möbel", sagt der CEO der Calida-Gruppe. "Wir werden uns nun auf strategische Akquisitionen konzentrieren, um unsere Marktposition im Wäsche- und Dessousbereich weiter auszubauen."
Hans-Kristian Hoejsgaard, Präsident des Verwaltungsrats der Calida Group, fügt hinzu: "Mit diesem Verkauf setzen wir die angekündigte Strategie um. Besonders freuen wir uns darüber, das Unternehmen an ein Mitglied der Millet-Gründerfamilie zu übergeben."
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Bei der angesprochenen Strategie handelt es sich um Accelerate 2026: Diese sieht vor, den Konzern so umzubauen, dass er sich auf die Kernsegmente Wäsche und Dessous mit den Labels Calida und Aubade sowie auf den Hersteller für Outdoor-Möbel Lafuma Mobilier konzentriert. Dabei sollen die genannten Labels einerseits organisch wachsen, andererseits sollen strategische Akquisitionen das Wachstum beschleunigen. So soll denn auch das Kapital aus dem Verkauf der Millet Mountain Group in erster Linie für Akquisitionen im Bodywear-Segment genutzt werden. Calida hat
wie berichtet angekündigt, den Umsatz bis 2026 jährlich um bis zu 6% zu steigern.