Nach Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen und NRW gibt es jetzt auch in Bremen und Niedersachsen einen Tarifabschluss im Einzelhandel. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Handelsverband HNB einigen sich in dem seit Mai andauernden Tarifkonflikt darauf, dass die Löhne und Gehälter für die Beschäftigten, die bis zur Gehaltsgruppe Verkäufer:in im letzten Berufsjahr (2.704 Euro in Vollzeit) eingruppiert sind, rückwirkend zum 1. September um 3% steigen. Für alle Beschäftigten in höheren Entgeltgruppen gibt es einen Festbetrag in Höhe von 81,12 Euro. In der zweiten Stufe, die im Mai beginnt, erhalten alle Beschäftigten im Einzelhandel eine weitere Erhöhung von 1,7%.
Ferner sieht der neue Tarifvertrag vor, der für rund 330.000 Beschäftigte in Niedersachsen und 46.000 in Bremen gilt, dass die Ausbildungsvergütungen zweimal um 30 Euro steigen, jeweils am 1. September.
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Die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bekommen schrittweise mehr Geld. Wie die Gewerkschaft Verdi und der Einzelhandelsverband in Mittelsachsen am Montag mitteilten, einigten sich beide Seiten auf einen Tarifabschluss.
Damit ähnelt der Tarifabschluss im norddeutschen Einzelhandel sehr den Einigungen, die zuvor in
Ostdeutschland,
Hessen und NRW erzielt worden sind.
Beim Streitpunkt Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im gesamten Einzelhandel konnten sich die Tarifparteien nicht einigen. Laut Verdi wird diese Forderung angesichts anhaltender Tarifflucht und prekärer Entlohnung aber "weiterhin von zentraler Bedeutung" sein.
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Nach sechsmonatigen, in der Corona-Krise besonders zähen Verhandlungen und vielen Streiks steht jetzt der erste Tarifabschluss im Einzelhandel - und zwar in Hessen. Der Arbeitgeberverband HDE fühlt sich allerdings erpresst und warnt vor einer Überlastung der Unternehmen.
In Berlin verhandeln die Tarifparteien noch. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat Verdi für den heutigen Donnerstag zu ganztätigen Streiks aufgerufen. Dabei sollten einzelne Filialen der Handelsunternehmen H&M, Primark, Galeria Karstadt Kaufhof, Edeka, Thalia, Ikea, Rewe, Kaufland einbezogen werden. Hinzu kamen das Rewe-Lager in Mariendorf und das Kaufland-Lager in Lübbenau.
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