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Eine Kollektion schließt den Kreislauf

Die dänische Modemarke Minimum macht einen wichtigen Schritt zu mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche.

Minimum Minimum

1997 startet im dänischen Aarhus ein kleines, eigenständiges Modelabel. Der coole, urbane Stil der Modemarke kommt an. So ist aus Minimum inzwischen eine internationale Modemarke geworden, bekannt für saisonübergreifende Styles. In 14 Märkten in Europa und Kanada ist man bei über 1.200 Einzelhändlern vertreten. Mit dem wirtschaftlichen Wachstum steigt aber auch der ökologische „Impact“ des Unternehmens.

Eine besondere Herausforderung, wie in der Modeindustrie ganz allgemein, ist die kontinuierliche Überproduktion. Damit der Markenname auch in dieser Hinsicht Programm und der „Impact“ auf ein Minimum begrenzt bleibt, hat das Unternehmen zusammen mit Partnern ein besonderes Projekt gestartet: Die neue „Impact 01 Re:made“-Kollektion, die ab August verfügbar sein wird, ist aus den Stoffen unverkaufter Ware gefertigt.

Minimum Video: Re:Made

Grüne Innovation aus Portugal

Die Recycling-Technologie, die für die Kollektion genutzt wird, wurde von der Valérius Hub Group in Portugal entwickelt. Textile Pioneers, schon länger Partner von Minimum, machte das Unternehmen darauf aufmerksam und initiierte die Zusammenarbeit. Minimum ist nun die erste Marke, die auf die zirkuläre Fertigung von Valérius zurückgreift. „Wir glauben es ist besser, unsere eigenen Produkte wiederzuverwenden, als sie zu entsorgen und als Ausgleich irgendwo einen Baum zu pflanzen“, sagt Steen Engelbrecht, CEO von Minimum. 
Bio-Baumwolle
Bio-Baumwolle wird ohne Einsatz von Chemikalien, Pestiziden und Entlaubungsmitteln angebaut und gezüchtet. Auch die Verwendung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) ist bei Bio-Baumwolle verboten.
„Wir glauben jedenfalls fest daran, dass wir damit beginnen sollten, uns um unseren eigenen Abfall zu kümmern.“ Das Produkt-zu-Produkt-Recycling läuft mechanisch ab und bleibt deshalb chemiefrei. Bei Valérius 360 werden die Kleidungsstücke zunächst gesammelt und nach Farbe, Struktur und Zusammensetzung sortiert. Im Anschluss werden sie zerkleinert und zu neuem Garn verarbeitet. Um das Garn zu stärken, wird Bio-Baumwolle zugesetzt. Denn durch das Schreddern der Textilien werden die Fasern verkürzt. Ein kleiner Teil der Fasern muss deshalb aussortiert werden, weil sie für eine weitere Verwendung in Textilien zu kurz sind. Diese werden dann in der Papierindustrie eingesetzt.

Reste und Textilabfälle aus der Produktion zu recyceln, wird in der Textilindustrie schon länger praktiziert. Mit dem neuen Kreislaufmodell hoffen die Beteiligten aber nun, einen echten Game Changer gefunden zu haben. „Es ist bis heute unmöglich, die genauen Mengen für die Produktion vorherzusagen“, stellt Kristina Nissen fest, Design und Buying Manager bei Minimum. „Obwohl wir tun, was wir können, um die Überproduktion zu minimieren, können wir sie nie vermeiden. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir unsere unverkauften Styles nutzen können." 
Alle Schritte des Produktionsprozesses finden in einem Umkreis von 50 Kilometern statt, wie Minimum betont. Die kurzen Wege verringern den ökologischen Fußabdruck zusätzlich. Im Recyclingprozess setzt Valérius auf erneuerbare Energie.

Nachhaltigkeit bei Minimum

Die neue Initiative ist nicht die einzige Art und Weise, wie Minimum für mehr Nachhaltigkeit sorgt. Schon seit einer Weile setzt Minimum beispielsweise verstärkt auf nachhaltigere Fasern.
Recycling-Polyester
Das von Minimum genutzte Recycling-Polyester wird aus recycelten Materialien wie PET-Flaschen hergestellt. Für die Produktion von einem Kilogramm Recycling-Polyester werden 40 Plastikflaschen recycelt. Im Vergleich zu Neu-Polyester reduziert dies die CO2-Emissionen um 75 Prozent, spart 86 Prozent Wasser und verbraucht 70 Prozent weniger Energie.
Im Jahr 2020 lag deren Anteil bei 50,9 Prozent – und damit bereits mehr als doppelt so hoch als noch im Jahr 2019 (19,6 Prozent). Zu den eingesetzten nachhaltigeren Fasern gehören Bio- und Recycling-Baumwolle, Recycling-Polyester, Tencel und Ecovero™-Viskose.
Tencel und Ecovero™-Viskose
Tencel wird aus Zellstoff hergestellt, der aus FSC-zertifizierten Wäldern stammt. Ecovero™-Viskose von Lenzing™ wird unter Verwendung erneuerbarer Holzquellen aus FSC- oder PEFC-zertifizierten Wäldern gewonnen. Die CO2-Emissionen und der Wasserverbrauch sind bei diesen Viskosefasern gegenüber herkömmlicher Viskose um 50 Prozent reduziert.
 Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit war dabei der Relaunch der „Essentials“-Kollektion im vergangenen Jahr. Als erste Kollektion von Minimum wurde diese vollständig auf nachhaltigere Fasern umgestellt. „Mit unserem ganzheitlichen Ansatz von Nachhaltigkeit arbeiten wir jeden Tag daran, unseren ,Impact‘ zu reduzieren“, sagt CEO Engelbrecht. Nachhaltigkeit sei allerdings ebenso wichtig wie komplex. „Wir sind noch lange nicht perfekt, aber besser als gestern. Und das wollen wir jeden Tag sagen können.“

Haben Sie Fragen zum „Impact 01 Re:made”-Projekt oder möchten einen Kommentar hinterlassen, kontaktieren Sie Minimum ganz einfach auf LinkedIn.



Die Redaktion der TextilWirtschaft trägt für den Inhalt dieser Minisite keine Verantwortung und war bei der Erstellung des Contents nicht involviert.

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