Logistikmitarbeiterin von Amazon. Das Unternehmen versichert, alle notwendigen Maßnahmen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu ergreifen. Protestierende Amazon-Logistiker im New Yorker Stadtteil Staten Island sahen das offensichtlich anders.
Der Streit um die Anti-Corona-Schutzmaßnahmen in einem New Yorker Logistikzentren von Amazon hat möglicherweise juristische Konsequenzen. Die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James, erwägt, juristische Maßnahmen gegen Amazon zu ergreifen.
Als ersten Schritt wies sie die nationale Arbeitsüberprüfungsbehörde an, die Entlassung eines Angestellten zu untersuchen, der eine Protestaktion vor dem Logistikzentrum in New Yorker Stadtteil Staten Island organisiert hatte. Die Streikenden werfen dem Online-Händler vor, nicht ordnungsgemäß auf einen Corona-Fall in der Belegschaft reagiert zu haben. Ähnliche Vorwürfe waren zuvor auch
in anderen US-Logistikzentren von Amazon laut geworden.
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Amazon bestreitet das vehement und betont, in New York „extreme Maßnahmen“ ergriffen zu haben, um die Gebäude zu reinigen und die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Der besagte Mitarbeiter sei nicht wegen des Streiks entlassen worden, sondern weil er nicht der Aufforderung nachgekommen sei, sich für 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Die Anweisung sei erfolgt, weil der Management-Assistent engen Kontakt mit einem Infizierten gehabt habe.
"Es ist eine Schande, dass Amazon einen Mitarbeiter entlassen hat, der sich tapfer für den Schutz von sich und seinen Kollegen eingesetzt hat", schreibt Generalstaatsanwältin James in einer veröffentlichten Erklärung. „In einer Zeit, in der so viele New Yorker kämpfen und sich zutiefst um ihre Sicherheit sorgen, war diese Aktion unmoralisch und unmenschlich."
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Zudem wies die Staatsanwältin darauf hin, dass das Vereinigungsrecht in New York wie in den meisten anderen Bundesstaaten "gesetzlich kodifiziert" sei und "jegliche Vergeltungsmaßnahmen des Managements in diesem Zusammenhang streng verboten" seien.
Ungemach droht Amazon auch durch den Bürgermeister von New York City, Bill de Blasio. Er hat die Menschenrechtskommission der Millionenmetropole angewiesen, die Entlassung des Amazon-Mitarbeiters zu überprüfen.
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