Schnäppchen-Aktionstag

Der Black Friday wackelt - doch deutsche Händler halten an der Rabattschlacht fest

Hans Lucas
In diesem Jahr zögern viele Unternehmen aufgrund der Pandemie, Verkaufsaktionen zu starten.
In diesem Jahr zögern viele Unternehmen aufgrund der Pandemie, Verkaufsaktionen zu starten.

Am 26. November ist es wieder so weit: Mit dem sogenannten Black Friday geht die größte Schnäppchenschlacht des Jahres weltweit über die Bühne. Marken und Händler bieten ausgewählte Produkte an diesem Tag zu mitunter stark reduzierten Preisen an, was sich inzwischen oftmals auf das gesamte folgende Wochenende sowie den Cyber Monday erstreckt. Doch in diesem Jahr zögern viele internationale Unternehmen aufgrund der Pandemie, Verkaufsaktionen zu starten. In Deutschland zeichnet sich derweil ein gegenläufiger Trend ab.

Mit 46 Prozent erwägt fast die Hälfte der Marketer weltweit, ihre Rabattaktionen zum Black Friday aufgrund der anhaltend unischeren Lage rund um das Pandemiegeschehen zu canceln - zumindest in stationären Geschäften. Die Sorge vor einem erneuten Lockdown oder dem ausbleibendem Zulauf von Kunden scheint zu groß. Das geht aus einer aktuellen Studie von Emarsys, Anbieter von Lösungen zur Omnichannel-Kundenbindung, hervor.

Gleichzeitig wollen laut der globalen Umfrage unter Einzelhändlern mehr als vier Fünftel (81 Prozent) ihre Kunden aktiv ermutigen, vorsichtshalber online statt im Laden einzukaufen. Was Emarsys als "besorgniserregend" einstuft, ist das Ergebnis, dass derzeit erst 13 Prozent der befragten Unternehmen ihre Vorbereitungen für den Black Friday abgeschlossen haben. So gibt mehr als ein Viertel (28 Prozent) an, noch nicht mit der Planung für den Schnäppchentag begonnen zu haben. Bei den genannten Statistiken handelt es sich um vorläufige Daten, die von Emarsys im Vorfeld des bevorstehenden Black Friday Bootcamp Reports veröffentlicht wurden.

Ein deutlich anderes Bild zeichnet sich hingegen für den deutschen Markt. Die Retailer hierzulande sind nach eigener Einschätzung gut aufgestellt für den kommenden Black Friday. 83 Prozent geben an, über die nötigen Technologien zu verfügen, um den Aktionstag in diesem Jahr durchzuführen. Und das haben sich die Verantwortlichen durchaus etwas kosten lassen: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) hat in neue Technologien investiert, um für den Blck Friday gerüstet zu sein. Angesichts dieser Mühen verwundert es nicht, dass anders als der globale Durchschnitt die überragende Mehrheit deutscher Einzelhändler (91 Prozent) den diesjährigen Black Friday nicht ausfallen lassen will. Die Unternehmen setzen zu 69 Prozent auf Ausweichpläne, falls es zum Black Friday oder den anstehenden Feiertagen zu Einschränkungen in Form eines Lockdowns käme.

"Mit weniger als 60 Tagen bis zum Black Friday ist es immer noch möglich, sich effektiv für alle Eventualitäten angesichts der bevorstehenden Feiertage vorzubereiten. Dabei sollte die Konzeption den Verkauf in den Geschäften bis hin zum reinen Online-Handel beinhalten. Man muss sich vor Augen führen, dass der Black Friday in diesem Quartal zwar eine hohe Priorität hat, es aber nicht nur um die größten Rabatte oder die meisten Neukundenanmeldungen geht", sagt Payal Hindocha, Director Customer Engagement Solutions GTM bei Emarsys. Seiner Meinung nach sollten Einzelhändler das Event nutzen, um die Kundenbindung zu erhöhen. "Einzelhändler auf der ganzen Welt müssen beweisen, dass sie sowohl für Black Friday als auch langfristig gut aufgestellt sind."



Dieser Text erschien zuerst auf www.horizont.net.

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