Shopping, Ads und Kampagnen

Mit diesen Neuerungen will Tiktok als Marketing-Plattform noch attraktiver werden

Tiktok
Beispiel für Werbung in einem Tiktok-Video.
Beispiel für Werbung in einem Tiktok-Video.

Die Kurzvideo-Plattform Tiktok hat auf ihrem ersten globalen Marketingevent eine Reihe aktueller und kommender Innovationen vorgestellt, die die das Social Network vor allem in den Bereichen Branding und Handel erweitern sollen. Marketer sollen durch die neuen Lösungen neben mehr Markensicherheit insbesondere eine effektive Zielgruppenansprache erreichen und ihre Produkte direkt über Tiktok verkaufen können.

Verbesserte Planungssicherheit beim Anzeigenkauf, Erfolgsmessung von Kampagnen und Brand Safety auf der Plattform sind die drei zentrale Aspekte, für die Tiktok bei seinem virtuellen Event warb. So sollen Werbungtreibende mit dem Tiktok-Inventory Filter mehr Kontrolle darüber erhalten, neben welchen Inhalten sie ihre Anzeigen laufen lassen.

Die Lösung ist auf das GARM Brand Safety and Suitability Framework abgestimmt, um globale, branchenweite Standards zu erfüllen: Es ist bereits in Deutschland verfügbar. Zudem stärkt Tiktok mit IAS, Open Slate und Zefr Maßnahmen, die sicherzustellen sollen, dass Kampagnen markensicher sind, also in einem Umfeld von Inhalten laufen, das für die Marke geeignet ist.

Zusätzlich zur Auktion können Werbungtreibende mittels einer neuen Art des Anzeigenkaufs im Tiktok-Ads Manager jetzt auch in Deutschland Kampagnen mit vorhersehbarer, optimierter Reichweite und kontrollierter Frequenz buchen. Das Ganze läuft unter dem Begriff Reach & Frequency.

Unter dem Stichwort Tiktok Shopping fasst die Kurzvideo-Plattform eine Reihe von Lösungen, Funktionen und Werbetools zusammen, die den Nutzern den Erwerb von Produkten so einfach wie möglich machen sollen: Via Collection Ads können Marken benutzerdefinierte Cards zu Produkten in ihre In-Feed-Videoanzeigen einfügen, durch die Nutzer:innen swipen können. Ein Klick auf diese Cards leitet zu einem In-App-Katalog weiter, der Kauf erfolgt dann auf der Website des Kunden.

Die Dynamic Showcase Ads ermöglichen es Marken, automatisch für Tausende von Artikeln zielgerichtete Anzeigen zu schalten, basierend auf den Interessen und Aktivitäten der Nutzer:innen.

Weitere wichtige Marketing-Neuheiten für den deutschen Markt sind unter anderem das Branded Content Toggle, durch das Creatoren ihre Videos mit einem einfachen Klick als bezahlte Kooperation markieren können.

Außerdem die Customized Instant Page. Dabei handelt es sich um Landing Pages, die im Bruchteil von Sekunden geladen werden – laut TikTok elfmal schneller als mobile Websites. Dadurch sollen Nutzer besonders schnell in das Markenerlebnis eintauchen können, indem sie sich Videos ansehen oder verschiedene Inhalte entdecken. Die Funktion wird in Deutschland noch getestet.

Der Creative Exchange wiederum unterstützt als eine Art Self-Service-Portal die Erstellung von leistungsstarken Anzeigen, indem es Marken mit geprüften Kreativdienstleistern vernetzt. Es handelt sich um einen One-Stop-Shop, der den gesamten Kreativprozess abdeckt und über einen standardisierten Workflow verwaltet wird, um eine schnelle, skalierbare Produktion zu ermöglichen. Auch diese Funktion befindet sich in Deutschland noch in der Testphase.

Vorgestellte Funktionen, die in Deutschland aktuell noch auf sich warten lassen, sind unter anderem die Produkt-Links für Markenprodukte innerhalb von Tiktok-Videos sowie die Option zum Live-Shopping und die Integration von weiteren Third-Party-Anbietern wie Wix, Shopline, OpenCart und Base.

Tiktok ist seit diesem Jahr verstärkt im E-Commerce aktiv: Seit Februar können deutsche Online-Händler auf der E-Commerce-Plattform Shopify sogenannte In-Feed-Videoanzeigen erstellen, die dann über 100 Millionen Tiktok-Nutzer in ganz Europa sehen können.

Ein weiterer Grund, warum Tiktok für Werbetreibende immer attraktiver wird ist die steigende Beliebtheit der auf Tanz-Videos spezialiserte App: Das chinesische Unternehmen zählt nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als eine Milliarde aktive Nutzer im Monat. In Deutschland wird die Anwendung von mehr als der Hälfte der 16- bis 18-Jährigen genutzt, ergab kürzlich eine repräsentative Umfrage der Postbank unter 1000 Jugendlichen. Allerdings liegt Tiktok damit nur auf Platz fünf der beliebtesten Social Networks. Platz eins belegt der Messenger Whatsapp, den 83% der Befragten installiert haben. Es folgen Youtube, Instagram und Snapchat.


Dieser Text erschien zuerst auf www.horizont.net.
Themen
TikTok
stats