Die stetige Rückkehr aus dem Homeoffice ins Büro und das nach den Lockdowns wiederentdeckte Social Life gibt Auftrieb: Die britische Modegruppe Ted Baker hat im Geschäftsjahr 2021/22 (Stichtag: 29. Januar) den Gruppenumsatz um 20,5% auf428,2 Mio. Pfund (505,3 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Der Verlust vor Steuern konnte um 59,1% auf 44,1 Mio. Pfund reduziert werden. Im Vorjahr hatte das Unternehmen mit 107,7 Mio. Pfund tiefrote Zahlen geschrieben.
"Wir machen gute Fortschritte mit unserem Transformations-Plan, das bringt uns eine starke Verkaufsdynamik", sagt CEO Rachel Osborne, "wir fokussieren uns darauf, Ted Bakers Wachstum als globale Lifestyle-Marke voranzutreiben. Die positive Entwicklung setzte sich im laufenden Geschäftsjahr fort. Dazu trug die Rückkehr in die Büros und von Events bei. Während wir das herausfordernde Macro-Umfeld im Auge behalten, sind wir gut für Wachstum positioniert."
Zum Gruppenumsatz trug die Sparte Retail 301,9 Mio. Pfund (plus 17,2%) bei, davon entfielen 168,1 Mio. Pfund (plus 53,7%) auf die Store-Umsätze und 133,8 Mio. Pfund (minus 9,7% ) auf E-Commerce. Auf Wholesale entfielen 111,2 Mio. Pfund (plus 30,4%), während Lizenzen 15,2 Mio. Pfund (plus 31,7% ) beitrugen.
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Positiver Verkaufstrend im neuen Geschäftsjahr
Im ersten Geschäftsquartal per 22. April ist der Gruppenumsatz um 20% im Vergleich zur Vorjahresperiode gewachsen. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 liegt er aber noch 37% im Minus. Positiven Rückenwind bekam Ted Baker bei Anlassmode und Formalwear durch die allmähliche Normalisierung nach den langen Lockdown-Perioden, Hochzeiten finden wieder statt und es wird wieder gereist. Gut lief das Geschäft mit Womenswear/Kleidern, Taschen und Schuhen.
Die Performance bei Menswear-Hemden, Strick und Jersey verbesserte sich. Retail insgesamt legte im ersten Geschäftsquartal um 28% gegenüber dem Vorjahr zum, war im Zweitjahresvergleich aber noch 32% im Minus. Während die Store-Umsätze einen Umsatzsprung von 137% machten, gingen die E-Commerce Verkäufe um 36% zurück. Bei Wholesale wurde ein Zuwachs von 2% erzielt, im Zweijahresvergleich beträgt das Minus aber noch 49%.
Das Geschäft in der Sparte Lizenzen legte um 40% zu, im Zweijahresvergleich beträgt das Minus noch 2%. Die Fortschritte setzten sich mit Beginn des zweiten Geschäftsquartals mit positivem Verkaufstrend in Großbritannien und Europa fort. Auch in Deutschland macht die Markenbildung Fortschritte. Herausfordernder war das Geschäft in Nordamerika aufgrund von mangelnder Warenverfügbarkeit und Störungen bei der E-Commerce Plattform.
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Übernahmeverhandlungen laufen
Im Übernahmepoker um die Modegruppe hat Ted Baker offenbar eine Vorentscheidung getroffen. Das Unternehmen gab bekannt, dass es im Rahmen des Anfang April gestarteten Verkaufsprozesses die Verhandlungen mit einem präferierten Bieter fortsetze. Dieser erhalte nun die Gelegenheit, die Bücher von Ted Baker abschließend zu prüfen.
Das Unternehmen hatte Anfang April bestätigt, zwei unaufgeforderte unverbindliche Übernahmeangebote von der US-amerikanischen Private Equity-Gruppe Sycamore Partners Management L.P. bekommen zu haben. Beide Angebote wurden mit der Begründung abgelehnt, dass sie Ted Baker beträchtlich unterbewerten.
Nachdem eine dritte Partei Interesse an Ted Baker zeigte, leitete die Modegruppe offiziell den Verkaufsprozess ein. Zur Identität der bevorzugten Gegenpartei werden keine Angaben gemacht.
Vertrieb über fünf Kontinente
Ted Baker vertreibt seine Marke durch seine drei Vertriebskanäle Retail (einschließlich E-Commerce), Wholesale und Lizenzen über fünf Kontinente. Die Kollektionen umfassen eine breite Produktpalette von Menswear, Womenswear, Accessoires, Bedding, Childrenswear, Eyewear, Footwear, Fragrance und Skinwear über Lingerie, Underwear und Sleepwear bis hin zu Schmuck, Uhren und Geschenkartikeln. Ted Baker hat 377 Stores und Concessions weltweit, davon 97 in Großbritannien, 81 in Europa, 95 in Nordamerika, 95 in Mittelost, Afrika und Asien sowie neun in Australien.