Fokus auf Kreative. Die TextilWirtschaft stellt zum Jahreswechsel 100 Kreative der Branche vor. Denker, Designer, Disrupter. Einer von ihnen: David Fischer, Gründer und CEO von Highsnobiety.
Vom Blog zur Brand. 2019 war für David Fischer und die von ihm gegründete Plattform ein Jahr voller Meilensteine und Debüts. Die wohl größte Premiere fand im Mai statt: Start mit Sales. Erstmals wurde die Streetwear- und High Fashion-Adresse Highsnobiety selbst zum Verkaufskanal. Und für den Start konnte Fischer
niemand geringeres für sich gewinnen als Prada. Die erst vor kurzem neu aufgelegte Linea Rossa gab es beim ihm exklusiv und nur für einen begrenzten Zeitraum. Ganz getreu seinem Motto „Never on Stock“ statt „Never out of Stock“. Was weg ist, ist weg. Das hält die Begehrlichkeit hoch und minimiert das Restanten-Volumen.
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„Dieser Launch mit Prada hat uns sehr viel Aufmerkasamkeit verschafft.“ Nach dem Auftakt folgten unter anderem Drops wie eine eigene Kollektion
zur Netflix-Serie Stranger Things, ein eigens designter New Balance-Sneaker und eine Kooperation mit The Chinatown Market. Allen Drops gemeinsam war und ist die limitierte Verfügbarkeit.
„Wir lernen darüber jetzt sehr viel über unsere Audience.” Noch direkteren Kontakt zum Publikum hat Fischer mit Highsnobiety mit dem ersten Auftritt im stationären Business bekommen: In den Häusern der KaDeWe-Group
feierte die Kooperations-Kollektion mit dem Berliner Bauhaus-Archiv Premiere. Weitere Projekte sollen folgen. „Die Präsenz auf physischen Flächen wird in Zukunft deutlich stärker werden.”
Weitere Retail-Aktivitäten stehen 2020 Jahr an. Diese würden dann aber höchstwahrscheinlich eher im Ausland, möglicherweise Großbritannien, stattfinden, lässt Fischer durchblicken. Vor allem große Department-Stores seien interessante Kandidaten. Parallel soll das Drop-Modell weiter intensiviert und verstärkt ausgespielt werden. „Denn nur, wenn wir etwas droppen, können wir etwas dazulernen.”
Der Kern des Geschehens, Kreativität. Sie geht mitunter verloren. Ist manchenorts kaum sichtbar im Allerlei des harten Geschäfts, in der Gleichmacherei des globalen Business’. Doch was wäre Mode ohne Originalität, Werbung ohne Irritation, technischer Fortschritt ohne Disruption? Es steckt eine Menge kreativer Kraft in der Branche. Das will die TextilWirtschaft zum Jahresende zeigen. Designer. Fotografen. Modehändler in der Provinz. Manager, die ganze Unternehmenskulturen verändern. Ladenbauer, Gastronomen, Plattform-Macher. Kreativität hat viele Gesichter. Hundert davon sind hier versammelt.
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