Wo sind Sie der TW zum ersten Mal begegnet? Diese Frage haben wir unseren Lesern in diesem Jubiläumsjahr gestellt – vom Verkäufer auf der Fläche bis zum CEO. Die Antworten waren vielfältig, doch eines lässt sich aus allen ablesen: Wer mit Mode zu tun hat, kommt an der TW nicht vorbei. Und wenn die Eltern schon in der Modebranche arbeiteten, dann begleitet die TextilWirtschaft die Leser oft von Kindesbeinen an.
So wie bei Christoph Auhagen, ehemaliger Boss-Vorstand. "In meiner Kindheit lag immer eine TW im Wohnzimmer meiner Eltern und Großeltern, in der Ausbildung bei Karstadt habe ich diese für meine Abteilungsleiter aus der Poststelle abgeholt und schnell durchgeblättert, bevor ich sie zwe Tage später erhielt und ausführlich lesen konnte. Wie stolz war ich, als ich 1986, beschäftigt bei Hirsch in Düsseldorf, meine eigene TW abonnieren durfte", schreibt er uns.
Ähnlich war es bei Mona Buckenmaier von Riani: "Meine Eltern haben mir früh vermittelt, dass die TW ein wichtiges Medium für die Branche ist. Zu CPD-Zeiten habe ich im Sommer auf der Messe gejobbt. Wenn jemand von der TW in den Showroom kam, musste ich immer ganz schnell meiner Mama Bescheid geben. Ich glaube, Sabine Spieler war die erste Redakteurin, die ich kennengelernt habe. Mein erstes eigenes TW-Abonnement bekam ich dann mit zirka 20 Jahren."
Auch Susanne Schwenger, CPO bei Marc O`Polo, berichtet von der TW als Teil ihrer Kindheitserinnerung: "Ich bin quasi zwischen den Stoffballen aufgewachsen und schon als Kind mit meinem Vater zum Einkaufen nach Italien gefahren. Die TW lag immer bei uns zuhause rum. Als ich nach der Schule mit dem Modedesign-Studium anfing, habe ich alles gelesen, was ich zwischen die Finger bekam, also natürlich auch die TW", erzählt sie.
Prominente TW-Leserin: Angelika Schindler-Obenhaus
"Ich bin jemand, der noch Seiten herausreißt"
Wenn nicht mit der Muttermilch, dann findet die TW spätestens zum Start in die Ausbildung den Weg zu seinen neuen Lesern, oft aber noch nicht über eigene Abos, sondern nur als Mit-Leser, die geduldig warten müssen, bis sie an der Reihe sind. So war es auch bei Berit Katharina Muth, Head of Design bei Raffaello Rossi. "Während meines Modedesign-Studiums habe ich die TW regelmäßig von meiner besten Freundin Hildegard Wortmann bekommen. Sie war damals neben ihrem Studium Geschäftsführerin des World of Cotton Ladens in Münster." Auch Guido Böhler begleitet die TW schon durch seine gesamte berufliche Laufbahn. "Die TW ist seit meiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ein fester Bestandteil. Dort ging die TW durch alle Abteilungen und jeder wollte sie zuerst lesen."
Spannend ist auch die Geschichte, die uns Karin Stäbler, CEO von Reich Online Services, erzählt. Nach dem tödlichen Bergunfall ihrer Schwiegermutter, die ein kleines Modegeschäft führte, checkte die Buchhalterin alle Kosten des Geschäfts – ein Posten war das TW-Abo. Karin Stäbler, damals noch in einer anderen Branche tätig, schaute sich die TW genau an und beschloss, das Abo zu behalten. "Ab diesem Zeitpunkt holte ich einmal die Woche die TW vom Laden, sprach mit den Mitarbeitern, erkannte mehr und mehr, dass jemand das Geschäft steuern musste, und tauchte in die Welt des Textilhandels ein. Aus dem Mini-Geschäft wurde im Laufe der Jahre ein topmodernes E-Commerce Fulfillment-Unternehmen."
Was macht eigentlich...das einstige Esprit-Triumvirat Buckley, Friedrich, Koeppel?
Düsseldorfer Dreamteam
Aber viele unserer Leser kennen uns schon deutlich länger. Premium-Chefin Anita Tillmann zum Beispiel. Sie kommt zum ersten Mal mit der TW in Kontakt, als sie mit 14 Jahren auf der Igedo als Standmodel arbeitet. "Die TextilWirtschaft spielte aber auch eine wichtige Rolle zu Anfang meiner Karriere. Für mich war es besonders spannend, die Mode-Industrie mit der Business-Brille zu betrachten. Dieser Blickwinkel ist noch heute für die Premium Group essentiell", sagt Tillmann.
Und natürlich gibt es auch die alten Hasen, die der TW seit Jahrzehnten die Treue halten, so wie Wolfgang Grupp von Trigema, der seit mindestens 1969 jede Woche in der TW blättert – am liebsten auch heute noch im Printmagazin. "Jede Woche bekomme ich die TW als Erster auf den Schreibtisch gelegt. Dann nehme ich sie mit nach Hause und lese sie dort. Was ich interessant finde, streiche ich an und zeige es meiner Frau oder anderen Mitarbeitern." Oder KaDeWe-Chef André Maeder, der sich selbst als "Retailveteran mit über 45 Jahren Zugehörigkeit zur Branche" bezeichnet. Mindestens genauso lang kenne und lese er schon die TW. "An den ersten Artikel kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern, sehr wohl aber an die Tatsache, dass ich mich damals wie heute auf den Donnerstag gefreut habe, wenn die TW erscheint."