Stefan Leewe
Seit Montagvormittag kontaktieren die Fieldmanager und Vertriebsmitarbeiter von
Opus und
Someday ihre Partner im Handel. Ihr Vorschlag: "Wenn Sie als EDI-angeschlossenes Haus einverstanden sind, übernehmen wir für die Dauer dieser Krise komplett das Warenmanagement auf Basis Ihrer Sales-Reports, steuern die Warenflüsse von Oelde aus und reagieren dabei situativ auf das Verhalten der Konsumenten und die Geschehnisse im Markt."
Managing Director Stefan Leewe will ausdrücklich nicht von Krisenmanagement sprechen, sondern nennt es Vertrauensmanagement, was er in den vergangenen Tagen gemeinsam mit seinen Teams erarbeitet hat: "Wir suchen Wege, wie wir unsere Partner jetzt unterstützen können. Doch um individuell auf die Anforderungen jedes Standortes eingehen zu können, sind wir mittlerweile zu groß." Die Simplicity Trade GmbH, Oelde, beliefert weit über 2000 Points of Sale mit den beiden Womenswear-Labels Opus und Someday. Leewe ist überzeugt, man müsse in dieser "besonderen Situation" die Warenflüsse generell neu organisieren. Es mache keinen Sinn, jetzt auf Lieferzeiträume zu bestehen. Nicht nur wird aktuelle Ware bis zum Juni-Termin, die in Oelde zur Auslieferung bereitsteht, zurückgehalten, sondern auch die Planung kommender Monate derzeit angepasst.
Leewe: "Wir verzichten auf sehr, sehr viel. Doch wir erkennen die Situation und wollen, dass unsere Partner überleben – und wir mit ihnen." Deshalb gehe man sehr sorgsam mit der Warenthematik um, so dass der Handel - wenn sich die Situation irgendwann wieder entspannt – die dann richtigen Themen verkaufen könne. "Es ist wichtig, dass der Handel dann nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Ware hat. Den Liefermonat Juli werden wir also gar nicht in Produktion geben. Und den August werden wir kommende Woche in kleinem Team auf unser Risiko hin ordern." Jetzt gelte es, die Dinge täglich neu zu bewerten und entscheiden.