GenZ und Millennials im Visier: Hugo Boss lanciert NFT-Kampagne auf Tiktok.
NFTs liegen voll im Trend. Seit einigen Monaten entdecken immer mehr Modemarken die Non-Fungible-Token, kurz NFTs, für sich und bereiten damit einem neuen Ertragskanal mit Potenzial den Weg.
Bis vor Kurzem haben die digitalen Echtheitszertifikate oder Non-Fungible Tokens (übersetzt etwa „nicht fälschbare Merkmale") vor allem in der Kunstszene eine Rolle gespielt. So werden etwa Werke von Beeple für gewaltige Summen gehandelt. Die komplexen digitalen Codes, die einzigartig sind und die Herkunft und alle Transaktionen einer bestimmten Datei protokollieren, werden auch für andere Branchen interessant. So finden auch die Fashion-Unternehmen zunehmend Gefallen an den NFTs, die sich sicher in der Blockchain, einem dezentralen Sicherungsverfahren, befinden.
Gucci
Wie
Gucci. Das italienische Modehaus setzt bei dem ersten NFT ebenfalls auf Kunst und präsentierte im Sommer einen hochauflösenden Ausschnitt aus drei übereinander angeordneten Fenstern als Erweiterung des Films Aria, der von Floria Sigismondi anlässlich der Show gezeigt wurde. Es wurde Anfang Juni von Christie's für über 20.000 Dollar versteigert.
Hugo Boss
Der aktuellste Release stammt sicherlich von
Hugo Boss. So läutete die Brand die Markteinführung ihrer zweiten BossXRussel Athletic-Kollektion, die im Baseball-Stadion in Mailand präsentiert wurde, mit einer NFT-Kampagne auf Tiktok ein. Die beinhaltet eine Hashtag-Challenge unter #BossMoves, bei der Fans fünf einzigartige Boss & Russel Athletic NFT College-Jacken sowie einen einlösbaren Zwilling des jeweiligen Designs und einen tragbaren Filter gewinnen können. Innerhalb der ersten paar Tage wurden 2,2 Milliarden Aufrufe auf Tiktok #BossMoves verzeichnet, wo Tausende von Tiktokern Inhalte erstellten, um eine von fünf exklusiven NFT-Bomberjacken zu gewinnen.
Hugo Boss lanciert NFT-Kampagne auf Tiktok
Louis Vuitton
Louis Vuitton taucht für NFTs ins Gaming ein. Anlässlich des 200-jährigen Bestehens hat das Modehaus unter der kreativen Leitung von Virgil Abloh einige spannende Projekte lanciert. Zum Beispiel das Abenteuerspiel namens Louis the Game. Die App führt die User nicht nur durch verschiedene Welten, in denen 200 Kerzen gesammelt werden müssen. Obendrein sind 30 NFTs eingebettet, die vom Künstler Beeple entworfen wurden. Jedes NFT ist ein Sammlerstück, das nur im Spiel gefunden und nicht verkauft werden kann.
Burberry
Auch Burberry setzt auf Gaming. Die ersten NFTs wurden mit Blankos Block Party, einem Multiplayer-Spiel im Stil einer riesigen Blockparty, eingeführt. Der Schwerpunkt des Spiels liegt auf individueller Kunst und Design, sowie dem Kuratieren einer einzigartigen Sammlung von Blankos. Jeder Blanko besitzt einen NFT, einen digitalen Vermögenswert, der in einer Blockchain lebt. Burberry NFT-Accessoires, darunter Jetpack, Armbänder und Poolschuhe, sind mit dem neuen Monogramm der Marke gestaltet, welches vom Hauscode der Brand Animal Kingdom inspiriert wurde.
Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld hat den Geburtstag und den Kult um den Namensgeber der Marke zum Anlass genommen und Anfang September die erste limitierte NFT-Kollektion mit dem unverwechselbaren Konterfei des Designers in Cartoonform lanciert. "Dies ist ein bemerkenswerter erster Schritt in die Zukunft, da wir uns damit den Weg in die virtuelle Welt der NFTs und der digitalen Fashion eröffnen. Wir freuen uns darauf, diese innovative Kategorie in unser Portfolio aufzunehmen und sowohl bestehende als auch neue Kunden mit diesem einmaligen Sammlerstück zu begeistern", sagte Pier Paolo Righi, CEO und Präsident von Karl Lagerfeld. Die erste Version des Karl Lagerfeld NFT Sammlerstücks ist auf 777 digitale Figuren zu einem Preis von 77 Euro limitiert. Die zweite auf 77 NFTs zu einem Preis von 177 Euro.
Vermarktungschancen
Als Folge des NFT-Booms wird auch der Weg für verschiedene Marktplätze bereitet, die sich als erste Wahl für die Vermarktung von Fashion NFTs etablieren wollen. Gucci arbeitete mit Christie's, Louis Vuitton arbeitete mit Wenew an seinen NFT-Integrationen, Karl Lagerfeld mit The Dematerialised. „Die Blockchain-Technologie hat die Türen für neue Formen des Konsums und der Produktion geöffnet, und diese Zusammenarbeit ist ein enormer Meilenstein für die Modeindustrie auf dem Weg in die dematerialisierte Welt“, kommentiert Marjorie Hernandez, Mitbegründerin von Dematerialised.