Wechsel an der Spitze der Kaufhauskette

Fenwick: Chairman und CEO scheiden aus – John Edgar wird neuer CEO

Fenwick
Fenwick. Bond-Street-Store
Fenwick. Bond-Street-Store

Aufräumen in der Führungsetage. Die in Familienbesitz befindliche Kaufhauskette Fenwick verabschiedet sich von Chairman Richard Pennycook und Chief Executive Robbie Feather. Steve Barber, gegenwärtig Non-Executive Chairman, wird Interim Chairman. Zum neuen CEO wurde John Edgar berufen, der zuvor Chief Financial Officer bei den Department Stores Selfridges und Harrods war.

Richard Pennycook war der erste Chairman der 138 Jahre alten Department Store Gruppe, der nicht aus der Fenwick-Familie kam. Er hatte 2017 den Posten übernommen, als Mark Fenwick zurücktrat.

Der Wechsel in der Führungsetage reflektiere einen Verschlankungsprozess, während das Unternehmen mit den Auswirkungen der Coronavirus-Krise zu kämpfen habe, sagte ein Sprecher der Familie Fenwick. Die Entscheidung sei im jetzigen Klima und auch langfristig richtig, sie bringe die Familie wieder näher an das Tagesgeschäft.

Wie zu hören ist, soll es zu Spannungen zwischen der Familie und dem Management über die Höhe der notwendigen Investitionen zur Modernisierung des Unternehmens gekommen sein. Fenwick hat wegen der Corona-Krise die Stores geschlossen und auch den Online-Betrieb eingestellt. „Wir sind ein Unternehmen in Familienbesitz und arbeiten ein wenig anders als Mitbewerber“, hieß es dazu in der vergangenen Woche, „wir haben keine riesigen Warehouses und automatisierten Systeme, stattdessen eine Gruppe engagierter Mitarbeiter, die die Aufträge von Hand in einem unserer Stores zusammenstellen, einpacken und lieferfertig machen.“ Weil die Teams eng zusammenarbeiteten habe man die Pflicht, sie angesichts der Virusverbreitung zu schützen.

Die hochgenrige Kaufhauskette, die neben dem Londoner Flagship Store an der Bond Street im feinen Stadtviertel Mayfair acht Häuser betreibt, hinkt bei E-Commerce den Mitbewerbern hinterher. Erst im vergangenen Jahr wurde der Online-Verkauf über die Website gelauncht.

Mit den Herausforderungen des Marktes hat das Unternehmen seit einiger Zeit zu kämpfen. Im Geschäftsjahr 2018/19 (Stichtag 25. Januar) ging der Umsatz um 13,6% auf 355 Mio. Pfund (404,7 Mio. Euro) zurück. Nach einem Vorsteuergewinn von 2 Mio. Pfund im Vorjahr rutschte das Unternehmen mit einem Vorsteuerverlust von 44,2 Mio. Pfund tief in die roten Zahlen. Fenwick bleibt nach eigenen Angaben in einer starken finanziellen Position, da die überwiegende Zahl der Immobilien im eigenen Besitz sind. Zum Immobilienportfolio im Wert von 467 Mio. Pfund trägt zu einem großen Teil der Londoner Flagship Store an Bond Street bei, der stark an Wert gewonnen hat. Das Haus in Bestlage wurde bereits modernisiert und hebt sich mit seiner individuellen Note von der Mainstream-Konkurrenz ab.



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