Adidas steht sowohl bei den Spitzenverdienern als auch bei Otto-Normal-Modekäufer hoch im Kurs.
Top-Tipps: Welche Modemarken empfehlen Verbraucher mit einem Haushaltseinkommen mit mindestens 4000 Euro am häufigsten ihren Freunden und Bekannten? Und welche Anbieter stehen in der Gesamtbevölkerung hoch im Kurs? Eine exklusive Studie des Marktforschungsunternehmens You Gov-Studie gibt Einblicke, in welchen Kundengruppen Marken und Retailer wie Adidas und Nike sowie Breuninger und P&C besonders gefragt sind. 20 Fashion-Anbieter im Ranking.
Adidas, P&C und Nike − das sind die drei Modemarken, die Verbraucher mit einem Haushaltseinkommen von mindestens 4000 Euro am häufigsten ihren Freunden und Bekannten empfehlen. Das ergab eine You Gov-Studie für die TextilWirtschaft. Demnach schneiden Breuninger, P&C und Jack & Jones bei den Top-Verdienern deutlich besser ab als bei Otto-Normal-Modekäufer. Umgekehrt haben Wrangler, C&A und Deichmann bei der Gesamtbevölkerung einen erheblich besseren Stand als bei den wohlhabenden Modekonsumenten.
Für die Studie haben sich die Kölner Marktforscher im Zeitraum März 2021 bis Februar 2022 bei rund 4440 Verbrauchern ab 18 Jahren, die monatlich mehr als 4.000 Euro nett verdienen, erkundigt, welche Modemarken oder Modefilialisten sie einem Freund oder Kollegen ans Herz legen würden.
Die häufigste Antwort lautete
Adidas. Der fränkische Sportartikel-Konzern erreichte mit einem Score von 42,1 von 100 möglichen Punkten die mit Abstand höchste Weiterempfehlungsrate. Platz zwei belegt der Modefilialist
Peek & Cloppenburg mit 34,2 Punkten. Damit sind sowohl P&C Hamburg als auch P&C Düsseldorf gemeint, da You Gov die beiden voneinander getrennten Unternehmen nicht gesondert abgefragt hat.
Platz drei erreichte der Adidas-Rivale
Nike mit 32,8 Punkten, vor dem Outdoor-Bekleidungshersteller und -händler
Jack Wolfskin. Auf den weiteren Top Ten-Ränge landeten Levi's, Engelbert Strauss, Puma, S. Oliver, Deichmann und Hugo Boss.
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You Gov-Studie
Verbraucher erwarten von Marken mehr Diversität
Das Thema Vielfalt assoziieren die meisten Menschen zuerst mit sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, so eines der Ergebnisse einer Kurzstudie von You Gov. Laut den Daten ist Diversität zwar für deutlich weniger Menschen ein relevantes Thema, als in Marketingkreisen wohl gemeinhin angenommen wird – doch die Erwartungshaltung, wie Marken mit dem Thema umgehen sollten, ist trotzdem hoch.
Die sogenannte Weiterempfehlungsbereitschaft der Besserverdiener unterscheidet sich teilweise deutlich von der der Gesamtbevölkerung: Den größten Unterschied ermittelte You Gov beim Stuttgarter Department Store-Filialisten
Breuninger. Dieser schaffte es bei den Besserverdienern unter die ersten 14 Marken. In der Gesamtbevölkerung belegen die Schwaben dagegen nur Rang 23. Das ergibt eine Differenz von neun Plätzen. Bei keiner anderem Mode- oder Modehändler-Marke war der Unterschied größer.
Bei P&C und Jack Jones beträgt die Differenz jeweils fünf Plätze, bei Hugo Boss sind es vier Ränge. Einen Unterschied von drei Plätzen ermittelte You Gov beim Online-Modehändler Zalando, dem Schuhfilialisten Görtz und dem Workwear-Anbieter Engelbert Strauss. Das heißt: Sie werden von den wohlhabenden Verbrauchern signifikant häufiger empfohlen als von der Gesamtbevölkerung.
Die Ergebnisse der Rankings basieren auf Online-Interviews, die
You Gov im Zeitraum von März 2021 bis Februar 2022 täglich für den
You Gov Brand-Index durchgeführt hat, und zwar repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Dafür wurde den Verbrauchern folgende Frage gestellt: "Welche der folgenden Modemarken oder Textilhandelsunternehmen würden Sie einem Freund oder Kollegen empfehlen?" Und: "Von welchen der folgenden Modemarken oder Textilhandelsunternehmen würden Sie einem Freund oder Kollegen abraten?"
Es wurden für die Top 20 nur diejenigen Marken für das Ranking zugelassen, die seit mindestens einem Jahren für den You Gov Brand Index getrackt werden.
Bei der Premium-Marke
Tommy Hilfiger fällt der Unterschied geringer aus als erwartet: Bei den Konsumenten, die überdurchschnittlich viel Geld zur Verfügung haben, belegt das Lifestyle-Label Platz 13, bei der Gesamtbevölkerung Rang 15. Das heißt: Die
PVH-Tochter, die 2021 mit einem Umsatz von 4,7 Mrd. Dollar
wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht hat und bei der ersten
Metaverse Fashion Week zu den größten Akteuren gehörte, hat sich offenbar voll im Mainstream etabliert.
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Virtuelle Welten in der Mode
So lief die erste Metaverse Fashion Week
Die erste Metaverse Fashion Week zog rund 108.000 Besucher an. Den größten Ansturm gab es am Freitag, als 48.000 User zu den Stores und Shows von über 70 Modemarken strömten. Die Event-Premiere wurde allerdings durch einige technische Pannen überschattet. Tommy Hilfliger, D&G, Mango und der Cyber-Schneider zeigen sich trotzdem zufrieden und kündigen einen Ausbau ihres Metaverse-Engagements an.
Wrangler bei Topverdienern nur auf Platz 20
Umgekehrt gibt es einige Modemarken, die in der Gesamtbevölkerung einen sehr viel besseren Stand haben als bei den finanziell gutsituierten Verbrauchern: Vornweg die Jeans-Marke Wrangler. Sie belegt in der Gesamtbevölkerung den zwölften Platz, bei den Besserverdienern schaffte es das Label aus dem Hause Kontoor Brands gerade eben in die Top 20. Das ergibt eine Differenz von acht Plätzen.
Das Gleiche gilt für den niedrig- bis mittelpreisigen Modefilialisten C&A. Die Düsseldorfer gehören im Gesamt-Ranking zu den besten vier. Bei den Besserverdienern belegen sie nur den zwölften Rang. Der ebenfalls preisgünstige Schuhfilialist Deichmann rangiert in der Gesamtbevölkerung auf dem zweiten Platz. Bei den wohlhabenden Verbrauchern sind die Essener sieben Plätze weiter unten zu finden.
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Junge Erwachsene favorisieren Nike
Nike hat H&M als beliebteste Marke der 18- bis 34-Jährigen abgelöst. Das hat der Marktforscher You Gov für die TextilWirtschaft ermittelt. Neue Nummer zwei ist Adidas vor H&M. Den größten Sprung nach vorne machte Jack Wolfskin. Größte Verlierer der Top 20-Rangliste sind Asos und Zara.
Keine Unterschiede gibt es bei Adidas, Nike und Esprit. Diese Marken werden ähnlich stark von Top-Verdienern empfohlen wie von Otto-Normal-Modekäufer. Sie belegen in den beiden Zielgruppen die gleichen Ränge, nämlich 1, 3 und 11. Allerdings mit unterschiedlichen Scores: So erreicht etwa Adidas bei den finanziell gut ausgestatteten Kunden einen Weiterempfehlungs-Score von 42,1 Punkten. Bei der Gesamtbevölkerung liegt der Wert nur bei 38,1 Punkten.