Rubin Ritter war bis Mai 2021 Co-Chef des Berliner Online-Modehändlers gewesen.
Der ehemalige Zalando Co-CEO Rubin Ritter hat in seinem letzten Jahr bei dem Online-Modehändler ordentlich Kasse gemacht. Das geht aus dem Geschäftsbericht des börsennotierten Konzerns für 2021 hervor. Demnach hat Ritter bis zum 1. Juni eine Vergütung in Höhe von 42,51 Mio. Euro erhalten. Davon erlöste der Online-Manager 42,47 Mio. Euro durch die Ausübung von Aktienoptionen, die ihm in den Jahren 2011, 2013 und 2014 gewährt worden waren. Sein Festgehalt fiel dagegen mit 37.983 Euro äußerst bescheiden aus.
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Nach dem 1. Juni, also nach seinem Weggang Ende Mai, bekam Ritter zusätzlich 46,56 Mio. Euro überwiesen. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um versilberte Aktienoptionen aus dem Jahr 2013. Hinzu kam eine Festvergütung von 6.530 Euro. Das Handelsblatt hatte als erstes Medium über Ritters Reibach berichtet.
Der E-Fashion-Manager hatte bereits 2020 rund 53,3 Mio. Euro kassiert. Die beiden Gründer und Co-Vorstandschef Robert Gentz und David Schneider waren jeweils
auf rund 40,5 Mio. Euro gekommen. Mehr zum Thema
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Zalando: Vorstand kassiert 150 Mio. Euro
Mehr Erfolg, mehr Geld. Die Vorstände von Zalando konnten sich auch im vergangenen Geschäftsjahr über ein millionenschweres Zubrot freuen. Zu dem vergleichsweise dünnen Festgehalt von jährlich 65.000 Euro kamen insgesamt 150 Mio. Euro aus aktienbasierten Vergütungsprogrammen hinzu.
Im Folgejahr erlöste Gentz 45,46 Mio. Euro. 45,38 Mio. Euro durch die Ausübung von Aktienoptionen aus dem Jahr 2013 und 78.045 Euro als Gehalt inklusive Nebenleistungen. Schneider erhielt ebenfalls rund 45,46 Mio. Euro. Davon 78.305 Euro als Gesamtgehalt.
Die beiden Online-Entrepreneure waren im Herbst 2021 zusammen in den erlesenen Club der Modemilliardäre aufgestiegen, als sie nach Berechnungen der TextilWirtschaft auf ein Vermögen von
mindestens 1,16 Mrd. Euro gekommen waren.
Schröder und Schneider halten derzeit zusammen 5,16% der Anteile an dem Berliner E-Fashion-Giganten, der an diesem Freitag laut Frankfurter Börse auf eine Marktkapitalisierung von 11,93 Mrd. Euro kam. Im Oktober waren es noch 19,88 Mrd. Euro gewesen. Somit ist das Aktienpaket der beiden Zalando-Chefs, nach knapp 1,03 Mrd. im Oktober, jetzt nur noch 595,98 Mio. Euro wert.
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Zalando-Chefs sind jetzt 1,16 Mrd. Euro schwer
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Bei den restlichen drei Vorständen fiel die Vergütung 2021 deutlich geringer aus als bei den CEOs: Chief Financial Officer (CFO) erhielt insgesamt 14,41 Mio. Euro. Davon machte die Festvergütung mit 520.739 Euro lediglich 3,6% aus. Chief Business and Product Officer Jim Freeman kassierte 12,86 Mio. Euro, bei einer Festvergütung von 821.674 Euro.
Vergütungen sind jetzt gedeckelt
Am wenigsten nahm Chief Product Officer (CPO) Astrid Arndt ein, und zwar 381.250 Euro ein. Der Grund: Die Sprachwissenschaftlerin und promovierte Philosophin hatte keine Aktienoptionen ausgeübt. Und sie weiß jetzt schon, dass sie niemals so viel Geld bei Zalando verdienen wird wie die Gründer und Ritter. Das liegt daran, dass Zalando die Vergütungen der Vorstände inzwischen gedeckelt hat: Einfache Mitglieder des Führungsgremiums bekommen maximal 10,5 Mio. Euro im Jahr,
Vorstandschefs bis zu 15,75 Mio. Euro.
Betroffen sind alle Vorstände, die nach dem 1. Juni 2021 in die Zalando-Spitze berufen wurden oder noch werden. Arndt ist zwar schon am 1. April vergangenen Jahres
in den Vorstand aufgestiegen. Laut Geschäftsbericht gilt das neue System aber auch für sie.
Aktionärsstruktur von Zalando im April 2022