Westliche Sportkonzerne haben es derzeit schwer in China. Erholung ist noch nicht in Sicht.
Jetzt also doch: Adidas schraubt seine Gewinn- und Umsatzerwartung für das laufende Jahr herunter. Grund ist das anhaltend schwierige China-Geschäft.
Obwohl die Ergebnisse für das zweite Quartal die Erwartungen sogar leicht übertroffen hätten, geht der Konzern für das Gesamtjahr nur noch von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich aus (bisherige Prognose: im unteren Bereich der Spanne zwischen 11 % und 13%). Nach Vorlage der Zahlen für das erste Quartal hatte CEO Kasper Rorsted nur die erwartete Marge runterschraubt.
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Eine starke Nachfrage in allen westlichen Märkten im ersten Quartal 2022 sorgt für ein leichtes Umsatzplus bei Adidas. Währungsbereinigt verliert der Konzern allerdings 3%, der Gewinn bricht um 38% ein. Die Erwartungen für 2022 erhalten einen Dämpfer.
Seit Beginn des dritten Quartals verzeichnet Adidas allerdings eine langsamer als erwartete Erholung des Geschäfts in China. Bisher war das Unternehmen davon ausgegangen, dass der währungsbereinigte Umsatz in der Region im zweiten Halbjahr stabil im Vergleich zum Vorjahr bleiben würde. Nun rechnet Adidas jedoch damit, dass aufgrund der anhaltenden umfangreichen Covid-19-Beschränkungen der Umsatz in China während des restlichen Jahres im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen wird. Die angepasste Prognose berücksichtigt auch eine potenzielle Verlangsamung der Konsumausgaben in den anderen Märkten.
Die Bruttomarge des Unternehmens für 2022 wird sich den Erwartungen zufolge nun auf rund 49,0 % belaufen (bisherige Prognose: rund 50,7 %). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen wird den Erwartungen zufolge einen Wert von rund 1,3 Mrd. Euro erreichen (bisherige Prognose: im unteren Bereich der Spanne zwischen 1,8 Mrd. Euro und 1,9 Mrd. Euro).
Basierend auf vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz von Adidas im zweiten Quartal auf währungsbereinigter Basis um 4%. Dies ist auf starke zweistellige Zuwächse in Nordamerika und Lateinamerika, Zuwächse im hohen einstelligen Prozentbereich in EMEA (ebenfalls zweistelliges Wachstum ohne negative Effekte von Russland/GUS) sowie die Rückkehr auf den Wachstumspfad in Asien-Pazifik zurückzuführen. In Euro nahm der Umsatz um 10% auf 5,6 Mrd. Euro zu.
Die Bruttomarge des Unternehmens ging im zweiten Quartal um 1,5 Prozentpunkte auf 50,3% zurück und die operative Marge belief sich auf 7,0% (2021: 10,7%). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug im zweiten Quartal 360 Mio. Euro (2021: 387 Mio. Euro).
Morgen legt Konkurrent Puma seine Zahlen für das zweite Quartal vor. Ein sehr positiver Jahresauftakt hatte Puma-CEO Bjørn Gulden darin bestärkt,
trotz aller Widrigkeiten an dem Ausblick für das Gesamtjahr festzuhalten: ein Umsatzwachstum von mindestens 10% und ein Ebit-Ergebnis von 600 und 700 Mio. Euro.
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