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Der Intersport-CEO im Blickpunkt

Einer für alle

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"Der Handel braucht eine starke Stimme und verlässliche Vertretung in Gesellschaft und Politik, und zwar über alle Handelssegmente hinweg – egal ob LEH oder Non-Food, egal ob Online oder Stationär", sagt Alexander von Preen, Wunschkandidat des HDE-Präsidiums als Nachfolger von Josef Sanktjohanser.
"Der Handel braucht eine starke Stimme und verlässliche Vertretung in Gesellschaft und Politik, und zwar über alle Handelssegmente hinweg – egal ob LEH oder Non-Food, egal ob Online oder Stationär", sagt Alexander von Preen, Wunschkandidat des HDE-Präsidiums als Nachfolger von Josef Sanktjohanser.

Mit Alexander von Preen soll nach 16 Jahren wieder ein Vertreter des Non-Food-Handels an die Spitze des HDE-Präsidiums kommen. Ein Amt, in dem der Ausgleich der unterschiedlichen Interessen innerhalb des Verbandes zum Tagesgeschäft gehört. Damit kennt sich der Intersport-Chef aus.

Wenn alles läuft wie geplant, wird Alexander von Preen bald ein großes Ehrenamt übernehmen. Der 57-jährige Intersport Deutschland-CEO soll die Nachfolge des HDE-Präsidenten Josef Sanktjohanser antreten.
"Ich freue mich über den Vorschlag zur Wahl als neuer HDE-Präsident", erklärt der Wunschkandidat des Präsidiums. "Es wäre mir eine Ehre, wenn die Delegiertenkonferenz des HDE mich am 16. November 2022 zum neuen Präsidenten bestimmt. Der Handel braucht eine starke Stimme und verlässliche Vertretung in Gesellschaft und Politik, und zwar über alle Handelssegmente hinweg – egal ob LEH oder Non-Food, egal ob Online oder Stationär."



Interessenvertreter für alle will von Preen sein. "Der Handel soll insgesamt die Rolle bekommen, die er verdient", betont der promovierte Forstwirt. Dass allerdings vor allem der Non-Food-Handel beim Thema Interessenvertretung noch Nachholbedarf hat, streitet er nicht ab.

Der Ausgleich unterschiedlicher Positionen gehört bei dem Intersport-Chef zum Tagesgeschäft. Schließlich sind die Intersport-Genossen, als deren Dienstleister sich der frühere Kienbaum-Berater sieht, selbstständige Unternehmer mit ihrerseits ganz unterschiedlichen Interessen.

Schmerzhaft bekam von Preen das zu spüren, als ihm die Genossen Anfang 2020 die nötige Zustimmung zu seiner vorgeschlagenen Satzungsänderung verwehrten. Bei dieser Satzungsänderung ging es um die Erweiterung des Intersport-Geschäftsmodells. Neben den klassischen Großhandels-Finanzierungsströmen einer Einkaufsgenossenschaft sollte es einen sogenannten Gemeinschaftsbeitrag der Eigentümer geben. Dieser Beitrag hätte Kosten für notwendige IT-Investitionen im genossenschaftlichen Sinne über die Gesamtorganisation verteilen sollen. Dieser zusätzliche Beitrag in Höhe von monatlich 500 Euro wurde einem Drittel der Mitglieder nicht gewünscht – für eine Satzungsänderung wäre allerdings eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich gewesen. Dass er den Umbau der Intersport auch ohne diese Satzungsänderung weiter vorantrieb und den Großteil der Genossen auf diesem Weg mitnehmen konnte, war wohl einer der Gründe, warum man bei der Suche nach einem neuen HDE-Präsidenten auf ihn kam.

Für drei Themen stand von Preen schon vor seiner Nominierung besonders ein: attraktive Innenstädte, eine Stärkung des Unternehmertums im digitalen wie im stationären Handel und Nachhaltigkeit. Weitere Punkte auf seiner Agenda sind die Menschen im Handel und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie der Abbau der Bürokratie im europäischen Umfeld.

Aufgaben, für deren Bewältigung er im Falle seiner Wahl etwa einen Tag in der Woche freischaufeln würde. Die Genehmigung des Intersport-Aufsichtsrats hätte er. Was er auf keinen Fall runterschrauben würde, seien die Besuche bei Händlern vor Ort. Weit mehr als 250 sind es seit während seiner Zeit bei Intersport sicher gewesen, schätzt von Preen. "Das mache ich so regelmäßig wie bislang auch, komme was wolle."

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Um den Händlern auch in Politik und Gesellschaft mehr Gehör zu verschaffen, ist von Preen seit einigen Jahren in diversen Gremien und Ausschüssen aktiv. Darüber hinaus war von Preen auch einer der Initiatoren des Offenen Briefs, mit dem sich Anfang 2021 die Wettbewerber Intersport, Sport 2000 und Decathlon gemeinsam an die Politik wandten, um speziell die Interessen des Sporthandels zu positionieren. Die hätte der Intersport-Chef sicher auch als HDE-Präsident weiter im Blick.

Alexander von Preen
  • Seit 1.November 2018: Vorstandsvorsitzender von Intersport Deutschland
  • 1997 bis 2018: zahlreiche Stationen bei der internationalen Managementberatung Kienbaum Consultants International, zuletzt Geschäftsführer und Equity Partner
  • Promotionsstudium an der LMU München

Ämter und Mandate:

  • seit 02/2019 Vorsitzender der Bundesfachkommission Handel und Konsumgüter des Wirtschaftsrates der CDU
  • seit 2019 Präsidiumsmitglied bei Der Mittelstandsverbund – ZGV
  • seit 2016 Aufsichtsratsvorsitzender der Meyer AG
  • seit 2019 Beiratsmitglied des Sabu
  • seit 2019 Beiratsmitglied der RSB Bank

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