Fanatics kommt in Europa voran: Der amerikanische Lizenz-Gigant hat einen Zehnjahres-Vertrag mit dem Fußball-Klub Paris Saint Germain (PDG) abgeschlossen. Der Deal soll das Merchandising-Geschäft der Franzosen zu einem der größten der Welt machen. Fanatics-Manager Joachim Hilke spricht im TW-Interview über Marken, Merchandising und Mega-Deals.
Zu Lasten der Umsätze, die im stationären Retail mit PSG-Trikots gemacht werden.
Es wird einen Shift zum Online-Geschäft geben, ja.
Wie hat es PSG geschafft, zu einer globalen Lifestyle-Marke zu werden?
Ich erlebe PSG als einen Klub mit einem sehr klaren Markenverständnis, das weit über die reine Performance auf dem Platz hinausgeht. Der Klub arbeitet mit High End-Fashion-Designern zusammen, verbindet sich mit begehrten Marken – ob das im Einzelfall immer alles profitabel ist, vermag ich nicht zu sagen, aber es zahlt unfassbar auf die Marke ein.
Welche Rolle spielt die Stadt?
Eine ganz wichtige. Man braucht einen Standort mit internationaler Strahlkraft. Es braucht aber auch die Bereitschaft eines Klubs, aktiv an seiner Marke zu arbeiten. Dazu sind etwa Klubs in Deutschland bisher nur bedingt bereit. Vergleichen Sie mal das PSG-Logo heute mit früheren: Den Name Paris und den Eifelturm so prominent ins Logo aufzunehmen, war sicher eine sehr gute Entscheidung.
Welcher deutsche Klub hätte aus Ihrer Sicht ein solches Potenzial?
Ich sehe hier Hertha BSC. Wenn man hier dazu bereit ist, mit seiner Marke wirklich auch ein internationales Publikum anzusprechen und über lokale Ansprachen hinausgeht. Aber eine Marke aufzubauen, ist eine schwierige Aufgabe, die sehr konsequentes Handeln erfordert - gerade im Fußballumfeld, das permanent unter der Beobachtung unterschiedlichster Stakeholder steht.