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Fusion im Online-Handel

Private Sport Shop und Sport Pursuit schließen sich zusammen

Sportscape
Die Verteilung der Posten in der neuen Sportscape Group stehen fest: CEO Sebastien Rohart (links) und CVO Adam Pikett
Die Verteilung der Posten in der neuen Sportscape Group stehen fest: CEO Sebastien Rohart (links) und CVO Adam Pikett

Unter einem Dach: Die beiden Online Shopping-Clubs Private Sport Shop und Sport Pursuit fusionieren. Aus dem Zusammenschluss entsteht die Sportscape Group – ein Unternehmen "mit einem Umsatzvolumen von mehr als 200 Mio. Euro", das in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und zehn weiteren Ländern aktiv ist, heißt es in einer Mitteilung der beiden Partner. Über 24 Millionen Sport- und Outdoor-Fans in Europa werden demnach erreicht. Wie viele es zum Beispiel in Deutschland sind, wird nicht kommuniziert.

Allerdings will die neue Gruppe die beiden Shops weiterhin unter ihrem bisherigen Namen führen. Damit soll u.a. auf dem "hohen Bekanntheitsgrad" aufgebaut werden. Trotzdem beschleunige der Zusammenschluss "die gemeinsame Vision, Europas führende Sport- und Outdoor-Community zu schaffen", erklären die beiden Unternehmen, die 2018 bzw. 2011 mehrheitlich von den Investoren Bridgepoint Development Capital (Private Sport Shop) und bd-capital (Sport Pursuit) übernommen wurden. Die Gruppe bündele die Aktivitäten beider Unternehmen unter einem Dach und schaffe eine Basis für die künftige Organisation.

Die Führungsmannschaft

Die Verteilung der Posten in der neuen Sportscape Group ist bereits geregelt: Führen soll sie als Chief Executive Officer Sebastien Rohart, der aktuelle CEO von Private Sport Shop. "Wir vereinen die enorm breite Sportkompetenz und Social Media-Präsenz von Private Sport Shop mit der Technologie- und Datenkompetenz von Sport Pursuit", erklärt Rohart. Wichtige Technologie-Themen sind unter anderem die Datenanalyse, benutzerdefinierte Algorithmen und maschinelles Lernen.

Unterstützt wird Rohart von den aktuellen Führungskräften beider Unternehmen, wobei Adam Pikett, CEO und Mitbegründer von Sport Pursuit, die Funktion des Chief Vision Officer für die Sportscape Group übernehmen wird. Er soll "die Strategie der Gruppe überwachen". In dieser Funktion konzentriere er sich insbesondere auf die Wachstumschancen des Unternehmens. Sowohl Luke Pikett, Geschäftsführer und Mitbegründer von Sport Pursuit, als auch Yannick Leouffre, Geschäftsführer von Private Sport Shop, sollen weiterhin das Tagesgeschäft der Shops leiten.

Die beiden Shopping-Clubs

Der 2011 in London gegründete Shop Sport Pursuit hat Unternehmensangaben zufolge eine Community von über 9 Millionen Mitgliedern und konzentriert sich auf Großbritannien, Irland und Deutschland. Im Mittelpunkt stehen die Bereiche Outdoor, Wintersport, Radsport und Ausdauersport. Jeden Tag gebe es "exklusive, zeitlich begrenzte Sonderangebote". Die Deals richten sich ausschließlich an Mitglieder des Shopping Clubs.

Das Business von Private Sport Shop basiert auf zwei Säulen, zum einen auf dem Shopping Club mit Angeboten ausschließlich für Mitglieder, zum anderen gibt es einen offenen Bereich mit einem Full Price-Sortiment, das sich auch an Nicht-Mitglieder richtet. Dieses Angebot orientiert sich an den "üblichen Marktpreisen", sagt David Badalec, Head of International & Country Manager DACH.

Private Sports Shop ist nach eigenen Angaben ein "Sport- und Outdoor Shopping-Club mit über 15 Millionen Mitgliedern, 11 Millionen Besuchen pro Monat im Jahr 2021 und circa 3 Millionen Followern in den sozialen Netzwerken". Gegründet wurde das Unternehmen 2011 in Montpellier/Frankreich. Mittlerweile ist es eigenen Angaben zufolge auch in Spanien, Italien und seit einiger Zeit auch in Deutschland, Österreich, Belgien und in den Niederlanden aktiv. Derzeit umfasse das Angebot über 2000 Marken für rund 100 Sportarten.
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An die Ware gelangt das Unternehmen zum einen über den Aufkauf von Restposten, vor allem um günstige Deals im Shopping Club anzubieten. Zum anderen über eine "normale Order" bei den Unternehmen. Zudem gibt es ein Kommissions-Modell, bei dem die Ware für den Shopping Club "nach Bedarf abgerufen" werden kann.

Beide Shops zusammen arbeiten der Mitteilung zufolge mit rund 2500 Partnern zusammen (u.a. Marken, Händler und Vertriebsagenturen) – darunter Adidas, Quiksilver, Oakley, Le coq sportif, Asics, Haglöfs, Skechers und Columbia. Bei einigen Marken, wie z.B. Patagonia, wird allerdings nicht um Restposten verhandelt. Die Ware werde ausschließlich zu normalen Marktpreisen geordert, so Badalec. Den Partnern biete der Zusammenschluss ein größeres Publikum und eine breitere geografische Abdeckung. Den Kunden stehe nach der Fusion eine größere Produktpalette und eine größere Anzahl an Marken zur Verfügung.

Die Investoren

bd-Capital ist der Mitteilung zufolge im Vereinigten Königreich, in den Benelux-Ländern und auf der Iberischen Halbinsel aktiv. Das Unternehmen investiert in "europäische mittelständische Unternehmen mit starkem Wachstumspotenzial, die von ihm kontrolliert oder mitkontrolliert werden". Die Bridgepoint Group plc ist eine börsennotierte international tätige Gesellschaft, die unter anderem in die Bereiche Konsumgüter, Finanzdienstleistungen und Gesundheitswesen investiert und die Entwicklung kleiner und mittelgroßer Unternehmen unterstützt.




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