Medienberichten zufolge befanden sich der FC Barcelona und H&M in Verhandlungen über einen Sponsoringvertrag.
Die Boykottaufrufe gegen H&M in China ziehen immer weitere Kreise. Nun sollen die Querelen einen Sponsoring-Vertrag mit dem Fußballclub FC Barcelona zunichte gemacht haben. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat der spanische Erstligist die Verhandlungen aus Sorge um sein Ansehen und seine Geschäfte im chinesischen Markt abgebrochen.
Den Berichten zufolge hätte das Sponsoring dem spanischen Verein rund 3 Mio. Euro pro Jahr eingebracht. H&M hat den Vorfall gegenüber der TextilWirtschaft weder dementiert noch bestätigt. "Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns hierzu nicht äußern", teilte eine Sprecherin schriftlich mit.
China ist gemeinsam mit Hongkong und einem kumulierten Jahresumsatz von zuletzt 1,04 Mrd. Euro der drittgrößte Markt des schwedischen Konzerns.
Im März war H&M ins Kreuzfeuer staatlicher Organisationen geraten, weil der Konzern angekündigt hatte, keine Baumwolle mehr aus der Region
Xinjiang zu beziehen, in der die muslimische Minderheit der Uiguren mutmaßlich unterdrückt wird. Daraufhin waren die H&M-Produkte auf großen Internet-Plattformen gesperrt, Vermieter ließen H&M-Filialen schließen, und Influencer distanzierten sich von früheren Engagements für die Marke.
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Offensichtlich ist es CEO Helena Helmersson und ihrem Team nicht gelungen, die Wogen zu glätten. Während sich die Geschäfte dort im ersten Quartal von Dezember bis Februar mit einem Plus von 21% zunächst deutlich erholten, sind
die Erlöse im zweiten Quartal mit minus 23% heftig eingebrochen. Bei einer Telefonkonferenz wirkte Helmersson angesichts der Situation in China nervös und wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
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