EA7 in Moskau
Die Armani-Gruppe hat nach dem Umbau des Markenportfolios zu kämpfen. Jetzt legt sie mit ihrer EA7 erstmals in Russland los. Der neue Laden befindet sich im Einkaufszentrum des Ikea-Gründers.
Der Modekonzern Giorgio Armani wettet auf Russland. Das Mailänder Unternehmen debütiert mit seiner Marke EA7 in dem Moskauer Einkaufszentrum Mega Teply Stan, das zur Ingka-Gruppe gehört. Das ist die Nachfolgegesellschaft der Ikea-Gruppe. Ihr Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Gründers Ingvar Kamprad zusammen. In Russland hat sie insgesamt 14 Center. In jedem dient ein Ikea-Store als Publikumsmagnet.
Der Armani-Store hat eine Fläche von 200 m
2. Er befindet sich in dem 3000 m
2 großen Fashion-Abschnitt des Einkaufszentrums. Vertreten sind dort bereits
Karl Lagerfeld,
Marc Cain und
Liu Jo. Eingemietet haben sich außerdem noch
Tommy Hilfiger,
Hugo Boss und
Weekend Max Mara. „Die Mega-Einkaufszentren haben sich für Hunderte von Fashion-Brands als geeignete Wachstums-Plattform erwiesen“, sagte Vasco Santos, Head of Leasing bei Ingka.
Markteintritt: EA7 - Liebesgrüße nach Moskau
Die Zeiten für Giorgio Armani sind kompliziert. Die Gruppe hat das Markenportfolio zurechtgestutzt. Armani Jeans und Armani Collezioni hat die Gruppe in Emporio Armani aufgehen lassen. Seitdem gibt es mit Giorgio Armani, Emporio Armani und A/X Armani Exchange nur noch drei Linien. EA7 wird unter dem Dach Emporio Armani geführt.
Der Markenumbau drückt den Umsatz. In den Geschäftsjahren 2016 bis 2018 fiel der Umsatz wechselkursbereinigt um jeweils 5%, 6% und 8%. Damit erwirtschaftet die Armani-Gruppe aktuell nur noch rund 2,1 Mrd. Euro. Immerhin sitzt das Unternehmen auf vollen Kassen. Die Barmittel belaufen sich inzwischen auf 1,3 Mrd. Euro.
Um der Gruppe neuen Schwung zu verleihen, baut der 85-jährige Designer personell um. Der langjährige Geschäftsführer Livio Proli schied im März aus. Mit Giuseppe Marsocci und Daniele Ballestrazzi rückten zwei Top-Manager in der Hierarchie auf. Marsocci verantwortet den Verkauf, Ballestrazzi ist für die Finanzen und das Operative zuständig.
Der Eintritt in Russland ist naheliegend. Das Land ist mit seinen geschätzt 146 Millionen potenziellen Kunden für viele Modebrands ein wichtiger Markt. Allerdings ist er hart umkämpft und anfällig für erhebliche Schwankungen. In der jüngsten Vergangenheit steckte die russische Wirtschaft in der Krise. Der Rubel wertete ab, was auch den Konsum drückte. Danach setzte eine Erholung ein.
Designerschauen Mailand Frühjahr 2020: Emporio Armani
Mag sich die Situation auch gebessert haben, so sind die Boom-Zeiten erst einmal vorbei. Darauf deuten beispielsweise Statistiken des italienischen Modeverbands Confindustria Moda hin. Demnach sanken die italienischen Textil- und Bekleidungsexporte nach Russland im Jahr 2018 um 0,4%. Insgesamt steigerten die italienischen Betriebe den Umsatz im vergangenen Jahr um 2,1% auf über 55 Mrd. Euro.
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