H&M und Jack Wolfskin verkaufen die besten Outdoor-Shirts aus recyceltem Plastikmüll. Das ergab eine Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer Oberösterreich. Die Sporthemden des Fast Fashion-Filialisten H&M (10 Euro) und des Outdoor-Bekleidungsherstellers Jack Wolfskin (40 Euro) erhielten jeweils die Bestnote „sehr gut“. Das Produkt von Pyua (65 Euro) wurde mit „gut“ bewertet. Am schlechtesten schnitten die Shirts folgender Marken ab: Fjällräven, Houdini, Norrøna, Patagonia und Vaude.
Der recycelte Kunststoff der Shirts stammt überwiegend aus PET-Flaschen, die in China oder Taiwan gesammelt, geschreddert und zu Garn verarbeitet wurden. „Echtes Textil-Recycling wird mangels geschlossener Kreisläufe noch von keinem der getesteten Hersteller praktiziert“, kritisiert Öko Test. Und das, obwohl H&M, Globetrotter und Pyua ihre Altkleider sammeln. Somit lösen die Shirt-Hersteller allenfalls das Müllproblem der Getränkeindustrie, nicht aber das der Textilbranche, heißt es in dem Bericht.
Beim Jack Wolfskin-Shirt monieren die Tester den Einsatz von Silberchloriden. Diese sollen Geruch verhindern und antibakteriell wirken. Allerdings können sie über das Abwasser in die Umwelt gelangen und somit zu Resistenzen von Bakterien führen.
Ferner deckte der Test große Schwächen bei der Saugfähigkeit auf: Nur sechs Shirts nehmen die entstehende Flüssigkeit schnell genug auf, um den nassen Schweiß rasch von der Haut wegzutransportieren. Insgesamt neun Shirts bildeten zudem Knötchen auf der Oberfläche. Der Arbeiterkammer zufolge ist das ein Anzeichen dafür, dass „das Material der starken Beanspruchung von Funktionsshirts offenbar nicht gut standhält“.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Alle geprüften Produkte sind atmungsaktiv, luftdurchlässig und färben beim Schwitzen nicht ab. Nur das Shirt von Icebreaker hat sich beim Waschen verformt.
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