Adidas läuft. Die Performance-Sparte muss aber mit Rückgängen kämpfen
Die Adidas AG konnte im zweiten Quartal währungsbereinigt um 4% auf 5,51 Mrd. Euro zulegen (2018: 5,26 Mrd. Euro). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen erhöhte sich in diesem Zeitraum um 10% auf 462 Mio. Euro (2018: 418 Mio. Euro). Die Operative Marge verbesserte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 11,7%. Dabei hätten „positive Währungseffekte, niedrigere Beschaffungskosten sowie ein besserer Produkt- und Vertriebskanal-Mix” die negativen Effekte aufgewogen, die durch höhere Luftfrachtkosten und einen „weniger günstigen Preismix” enstanden seien.
Zum Wachstum im zweiten Quartal trugen jetzt wieder die beiden Marken Adidas und
Reebok bei. Adidas legte um 4% zu, insbesondere durch ein Plus im Bereich Sport Inspired „im hohen einstelligen Bereich”, wie es aus Herzogenaurach heißt. Im reinen Aktivsport-Segment sieht es jedoch anders aus. Die Umsätze bei „Sport Performance” gingen im „niedrigen einstelligen Bereich zurück”.
Als Grund dafür führt Adidas Effekte aus der Fußball-WM im vergangenen Jahr an, die man in diesem Jahr nicht habe und die auch zweistellige Wachstumsraten in den Segmenten Training und Basketball nicht hätten kompensieren können.
Reebok wächst leicht, E-Commerce rasant
Auch bei der Schwestermarke Reebok lief das zweite Quartal positiv. Um währungsbereinigte 3% legte die Marke zu, das Wachstum wurde vor allem über Retro-Styles aus der Kategorie Classics angetrieben. Im Halbjahr steht für Reebok damit jedoch nach wie vor ein leichter Umsatzrückgang in den Büchern.
Im Vertrieb profitieren markenübergreifend aktuell vor allem die eigenen Kanäle des Konzerns. Die „Direct-to-Consumer”-Wege, also eigene Läden und Webshops, hätten zweistellig zulegen können. Der E-Commerce sticht dabei mit einem Plus von 37% hervor.
Optimistischer Ganzjahresausblick
In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte der Konzern beim Umsatz so währungsbereinigt um ebenfalls 4% zulegen, was der Prognose von 3% bis 4% entspricht. Der Umsatz im Halbjahr liegt damit bei 11,4 Mrd. Euro (2018: 10,8 Mrd. Euro). Die Regionen entwickelten sich dabei unterschiedlich. In Europa hat der Konzern mit währungsbereinigten Umsatzrückgängen von 1,7% zu kämpfen (auf 2,97 Mrd. Euro), Nordamerika legte um 4,6 % auf 2,37 Mrd. Euro zu, der Raum Asien-Pazifik konnte sogar um 9,9% wachsen auf 4,01 Mrd. Euro. Im Halbjahr steht die Marke Adidas damit für 10,35 Mrd. Euro Umsatz (plus 4,7%), Reebok für 825 Mio. Euro (minus 1,5%).
Adidas-CEO
Kasper Rorsted sieht den Konzern auch für den weiteren Jahresverlauf auf einem guten Weg: „Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass sich das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte sequenziell beschleunigen wird und bestätigen unsere Umsatz- und Gewinnprognose für 2019“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Für das Geschäftsjahr 2019 erwarten die Herzogenauracher einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 5% und 8%. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen soll auf einen Wert zwischen 1,88 Mrd. Euro und 1,95 Mrd. Euro ansteigen, was Zuwächsen in Höhe von 10% bis 14% im Vergleich zum Vorjahr entspricht (1,7 Mrd. Euro).