Schon ab diesem Quartal wird Adidas seine Zahlen ohne Reebok ausweisen.
Die Weichen sind nun gestellt: Adidas startet den Veräußerungsprozess für Reebok. Mitte Dezember hatte der Konzern offiziell mitgeteilt, strategische Alternativen für Reebok zu prüfen. Eigentlich hätte das Ergebnis dieser Prüfung erst am 10. März kommuniziert werden sollen, wenn neben den Jahreszahlen die neue Fünf-Jahres-Strategie des Konzerns präsentiert wird.
Nun gibt Adidas bekannt, die Tochter bereits ab dem ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres als aufgegebenen Geschäftsbereich auszuweisen. Weitere Details zur strategischen Ausrichtung von Adidas bis 2025 wird der Konzern bei dem virtuellen Investoren- und Medientag im März bekannt geben.
„Die langfristigen Wachstumschancen in unserer Branche sind sehr attraktiv, insbesondere für ikonische Sportmarken", sagt Adidas-CEO Kasper Rorsted. „Nach sorgfältiger Abwägung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Reebok und Adidas ihr Wachstumspotenzial unabhängig voneinander deutlich besser ausschöpfen können. Wir werden in den kommenden Monaten mit Hochdruck daran arbeiten, eine erfolgreiche Zukunft für die Marke Reebok und das Team dahinter zu gewährleisten."
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Jetzt ist es offiziell: Adidas prüft "strategische Alternativen" für Reebok. Damit könnte der Konzern dieses Kapitel 15 Jahre nach dem Kauf zu einem Abschluss bringen. Mögliche Interessenten gibt es einige.
Adidas hat Reebok 2006 für mehr als 3 Mrd. Euro gekauft, die Tochter blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. 2016 stellte der Konzern einen Turnaround-Plan für die defizitäre Marke vor. 2018 erreichte Reebok die Gewinnzone – zwei Jahre früher als geplant. 2019 kehrte Reebok zudem auf den Wachstumspfad zurück. Angetrieben von zweistelligem Wachstum im Heimatmarkt Nordamerika erhöhte sich der globale Reebok-Umsatz währungsbereinigt um 2% im Vergleich zum Vorjahr.
Spekulationen über mögliche neue Besitzer gibt es seit Monaten, zuletzt war unter anderem vom neuen Supreme-Eigentümer VF Corp als möglichem Interessent die Rede. Medienberichten zufolge soll aber auch die chinesische Anta-Gruppe ein Auge auf Reebok geworfen haben, die nicht zuletzt mit dem Kauf der Amer Group ihr Interesse an globalen Sport-Brands zementiert hat. Interesse bekundet hat schon vor längerer Zeit Jamie Salter, Gründer und CEO des US-Milliardenkonzerns Authentic Brands Group (ABG). Der Konzern hat 50 Lifestyle- und Medienmarken im Portfolio und ist permanent auf Einkaufstour: Allein seit Ende vergangenen Jahres hat ABG Brooks Brothers, Forever 21 und Barneys New York übernommen.
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