Andreas Bartmann: „Wenn wir ehrlich sind, leiden wir alle noch keine Not."
Andreas Bartmann glaubt fest an den stationären Einzelhandel. Selbstverständlich seien die wirtschaftlichen Einbußen in Handel, Industrie und der gesamten Volkswirtschaft durch die Krise erheblich, sagt er. Trotzdem treibt Globetrotter die Expansion mit stationären Läden weiter voran - auch in der Krise.
Auch die persönlichen Einschränkungen in der Pandemie seien unschön, sagt Bartmann. Doch der Globetrotter-Geschäftsführer zieht einen historischen Vergleich: „Wenn wir ehrlich sind, leiden wir alle noch keine Not. Wenn man bedenkt, vor welchen Herausforderungen unsere Vorfahren in den Jahren nach dem Krieg gestanden haben, ist das harmlos.“
Bartmann sagt das nicht nur so, der unerschütterliche Optimist setzt seine Überzeugung bei Globetrotter auch in Taten um. Trotz der heftigen Frequenz- und Umsatzrückgänge in allen Einkaufsstraßen und stationären Läden verfolgt der Hamburger Outdoor-Filialist unbeirrt die stationäre Expansion und hat in der Krise die Mietverträge für drei weitere Stores unterzeichnet.
Für Februar ist die Eröffnung eines 3000m² großen Ladens im Hanse-Outlet in Broderstorf bei Rostock geplant, im März soll ein neuer Laden (1000m²) am Westenhellweg gegenüber der Thier-Galerie in Dortmund die Pforten öffnen. Und nach Übernahme des Outdoor-Fachgeschäfts Ergo in Wiesbaden (1900m²) ist die Wiedereröffnung als Globetrotter-Filiale für April vorgesehen.
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Natürlich beruht die Entscheidung zur stationären Expansion nicht nur auf dem Optimismus des Geschäftsführers. „Rückenwind haben die Überlegungen auch bekommen, weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben. Viele Vermieter haben festgestellt, dass das Preisniveau überzogen war. Es ist ein Mietermarkt geworden.“ Die in der Krise nochmal kräftiger gestiegenen Online-Umsätze sprechen aus seiner Sicht nicht gegen den Ausbau des Ladennetzes. „Selbst Online Pure Player setzen auf haptische Touch Points.“
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