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Wachstumsfeld Re-Commerce

Bergzeit führt Secondhand-Programm ein

Bergzeit
Unter dem Namen Bergzeit Re-Use hat der Online-Händler eine Second hand-Plattform ins Leben gerufen.
Unter dem Namen Bergzeit Re-Use hat der Online-Händler eine Second hand-Plattform ins Leben gerufen.

Bergzeit-Kunden können künftig gebrauchte Outdoor-Bekleidung im Online-Shop des Bergsportartikel-Anbieters kaufen - und verkaufen. Schuhe und Ausrüstung aus zweiter Hand sollen folgen. Weitere Services sind vorstellbar.

"Wir haben in den vergangenen Jahren erfolgreich gewirtschaftet und können und müssen es uns leisten, den Bereich Nachhaltigkeit als oberste Priorität anzusehen. Deshalb beschäftigen wir uns verstärkt mit der Frage, wie sich die Lebenszeit der Produkte verlängern lässt", erklärt Geschäftsführer Martin Stolzenberg.


Der Verkauf gebrauchter Online-Bekleidung über den Re-Use-Shop ist simpel: Nachdem der Verkäufer Informationen zur Marke und dem Zustand des Produkts eingeben und Fotos hochgeladen hat, erhält er einen Preisvorschlag. Gut erhaltene, intakte Artikel werden bei Bergzeit aufbereitet und im neuen Secondhand-Shop Bergzeit Re-Use zum Kauf angeboten. Eingesandte Produkte, die der Prüfung nicht standhalten, werden nach Rücksprache gespendet, recycelt oder ordnungsgemäß entsorgt.

Die neue Re-Use-Shop ist für Bergzeit auch ein Kanal, um Retouren- und Reklamationsware zu verkaufen, die über den regulären Shop zurückkommt. Eine weitere Möglichkeit könne es sein, Reparaturen über die Plattform anzubieten, berichtet Stolzenberger.

Das Feld Re-Commerce soll weiterentwickelt werden. Dafür wurde in neue Mitarbeiter investiert. "Es ist aus meiner Sicht unerlässlich, dass wir vermehrt Mittel aufwenden, um eine echte, nachhaltige Veränderung in Gang zu bringen. Das passiert nicht von allein. Wir sind froh, auf diese Weise eine ganz konkrete Basis geschaffen zu haben", sagt Stolzenberger. Das neue Angebot sei "die erste professionelle Secondhand-Plattform im Branchen-Umfeld", ergänzt Christina Stahl, Channel Manager bei Bergzeit Re-Use.

Der Outdoor-Filialist Globetrotter startete im Herbst 2021 mit dem Verkauf von Secondhand-Produkten, bislang allerdings nur in den Filialen. Auf der so genannten Second Use-Plattform des Sport-Filialisten Decathlon werden retournierte Produkte angeboten, die nicht wieder als Neuware verkauft werden können.

Bergzeit arbeitet damit mit dem Berliner Re-Commerce-Start up Reverse Supply zusammen. Dieses hat eine sogenannte White-Label-Solution entwickelt, mit der Bekleidungshersteller gebrauchte Produkte über ihren Online-Shop an- und weiterverkaufen können.

Dabei wird die Ware Unternehmensangaben zufolge markenkonform im Online-Shop angezeigt und kann dann von den Kunden in den Online-Warenkorb gelegt werden. Ein durch Künstliche Intelligenz gesteuertes Grading-System soll bei der Qualitätskontrolle und Preisbestimmung helfen.
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Reverse Supply sammelt 5 Mio. Euro ein und geht offiziell live

Der Secondhand-Dienstleister Reverse Supply hat in einer weiteren Finanzierungsrunde 5 Mio. Euro eingesammelt. Das Geld stammt von den Wagniskapital-Investoren Capnamic, Push Ventures und Dutch Founders Fund sowie namhaften Business Angels wie Outfittery-Gründungsgeschäftsführerin Julia Bösch und Marcus Börner (Rebuy, Optio Pay). Mit dem komfortablen Finanzpolster im Rücken ist das Berliner Unternehmen jetzt offiziell gestartet.

Darüber hinaus bietet das Start-up seinen Kunden an, die manuellen und technischen Prozesse zu übernehmen, die beim Wiederverkauf der Produkte nötig sind. Dazu betreibt Reverse Supply ein eigenes Logistikzentrum in der Hauptstadt. Erste Kunden sind die Fair Fashion-Labels ArmedangelsDariadéh und Phyne.

Mit Bergzeit erweitert sich die Partnerliste nun um einen der größten europäischen Outdoor-Online-Spezialisten. 2020 lag der Umsatz des Online-Unternehmens, das auch zwei Filialen im Münchner Süden betreibt, bei über 120 Mio. Euro.

Der Handel mit gebrauchter Kleidung im Netz gehört spätestens seit dem Krisenjahr 2020 zu den absoluten Top-Trendthemen des deutschen E-Commerce. Mit Zalando, About You und H&M sind innerhalb weniger Monate drei milliardenschwere Modehändler hierzulande in den Wachstumsmarkt eingestiegen.

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