Zehn Wochen, fünfzig Läden: umgebaut, erweitert, komplett neu eröffnet. Und das ist nur eine Auswahl. Mangelnde Investitionsfreude kann man dem Modehandel in diesem Herbst wahrlich nicht vorwerfen. Die TextilWirtschaft hat die Eröffnungsrunde mit der mittlerweile etablierten Rubrik Store des Tages begleitet und täglich ein sehenswertes Projekt vorgestellt. Was unsere Leser besonders interessiert hat, ist keine Frage der Größe oder des Sortiments. Denn die meistgelesenen Artikel zum Store des Tages sind so heterogen, wie die Modebranche selbst. Dustmann: ein großes Investment und Tradig-up am eher unbekannten Standort Dortmund Hombruch. Zumnorde: eine Institution in Sachen Schuhe, die weit über den Standort Münster hinaus bekannt ist. Massimo Dutti: Flagship des spitzen Inditex-Konzepts mit digitalen Gadgets. Donna: der Luxus-Anbieter in Hannover, der aus der Not eine Tugend gemacht hat. Murkudis: Concept Store mit sanftem Relaunch. Das sind die Top 5 der TWonline-Leser.
Dustmann in Dortmund
18 Monate wurde das Warenhaus, das das Ladenbauunternehmen Dula neben seiner Firmenzentrale betreibt, komplett umgebaut und erweitert. Ursprünglich hatte
Dustmann in Dortmund Hombruch eigentlich nur eine energetische Sanierung geplant. Am Ende wurde das Gebäude um drei Stockwerke erweitert. Der Dustmann Store gewann rund 1000m² Fläche bzw. eine gesamte neue Etage hinzu. Hauptprämisse bei der Neugestaltung des Dustmann-Hauses war für Architekt Alexander Siassi Zeitlosigkeit. Wichtig war zudem Transparenz: Große bodentiefe Fenster, die künftig nicht länger abgehängt werden, sondern den Blick auf das Innere freigeben. Im Sortiment wurde ein deutliches Trading-up betrieben.
Store des Tages Herbst 2018: Dustmann in Dortmund
Zumnorde in Münster
Prinzipalmarkt 34. In Münster gibt es wohl keinen Postboten, keinen Kurier und erst recht keinen Schuhliebhaber, der diese Adresse nicht kennt. Immerhin seit 1911 hat hier das Stammhaus der Schuhhandelsdynastie
Zumnorde seinen Sitz. Im September ist das Flaggschiff nach aufwändiger, achtmonatiger Umbauphase bei laufendem Betrieb neu eröffnet worden. Es ist ein Store für die Zukunft, der stationäres und digitales Business wegweisend miteinander verknüpft, ungewöhnlich vorwärtsgerichtet für einen eigentlich traditionellen Schuhhändler.
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Rund 3,5 Mio. Euro hat sich die Familie, die mittlerweile in fünfter Generation agiert, das kosten lassen. Gut zwei Jahre hat sie im Vorfeld recherchiert, war sie zu Inspiration und Recherchezwecken weltweit in Metropolen unterwegs. „Das gerade fertiggestellte Geschäft steht für 'tradition meets digitalization' par excellence: kosmopolitische Eleganz, gepaart mit interaktiven Touch Screens, digitalen Gadgets und einem perfekten Zusammenspiel von Off- und Online“, legt Thomas Zumnorde dar.
Store of the Year: Zumnorde in Münster
Massimo Dutti in München
Der zur spanischen
Inditex-Gruppe (u.a.
Zara) gehörende Filialist
Massimo Dutti hat sein Münchner Flaggschiff nach Umbau und Erweiterung neu eröffnet. Das Geschäft in der Theatinerstraße ist mit 900
m² Verkaufsfläche auf zwei Ebenen nahezu doppelt so groß wie zuvor. Extra für den Münchner Store kooperiert Massimo Dutti mit dem belgischen Blumenkünstler Thierry Boutemy, der eine botanische Installation in Herbstfarben aus Apfelbaumzweigen und Beeren entworfen hat. Erstmals überhaupt holen sich die Spanier eine andere, wenn auch branchenfremde Marke ins Haus. Eine kleine Fläche in dem Geschäft wird von dem deutschen Buchverlag Taschen bespielt. Massimo Dutti setzt in puncto Einkaufserlebnis auf einen Mix aus persönlicher Beratung und innovationer Technologie. Zum Einsatz kommt unter anderem ein so genannter Magic Mirror, mit dem die Kunden interagieren können.
Store des Tages Herbst 2018: Massimo Dutti in München
Donna in Hannover
„Aus drei wird eins!“ So überschreibt Luxushändlerin Mirela Stanoiu die Einladung zur Wiedereröffnung ihres
Donna-Stores in Hannover. Ausschlag für den neuen Laden gab eine drastische Mietpreiserhöhung, die Unternehmerin Mirela Stanoiu letztlich dazu bewegt hat, ihren ursprünglichen Donna-Store zu schließen und künftig die drei Formate Donna, Emma und das Shoehouse unter einem Dach mit dem Titel Donna zu vereinen. Sie macht aus der Not eine Tugend: Im ehemaligen Emma-Store nimmt sie einen Teil der Lagerfläche hinzu und verbindet die Highlights aus den ehemals zwei Sortimenten zu einem neuen spannungsreichen Mix. Insgesamt rund 500m² Fläche wurden komplett umgestaltet, wirken aufgrund der Architektur großzügig und modern. Luftige Lamellen trennen den Kabinenbereich ab, lassen allerdings genügend Blick auf die verspiegelten, raumhohen Kasetten-Türen der Umkleiden. Überhaupt erhält der Raum Größe und Tiefe durch raumhohe Spiegel, die immer wieder Wände zieren, oder Spiegelblöcke, die als Waren-Präsenter dienen.
Store des Tages Herbst 2018: Donna in Hannover
Murkudis in Berlin
Mehr Licht. Die riesige Halle der ehemaligen Tagesspiegel-Druckerei wirkt großzügiger, luftiger und lichter. Das ist der erste Eindruck im neu gestalteten
Concept-Store von Andreas Murkudis. Das Parkett wurde geschliffen, die dunkle Eiche ist jetzt natürlich gebleicht. Spiegel wurden umgehängt, lange Hängelampen von Bocci angebracht. Das Designduo Gonzalez Haase hat die Lichtanlage und das Hängesystem neu gestaltet. „Nach sieben Jahren war es Zeit für einen Relaunch. Das Geschäft leer zu sehen, ist immer noch ein großes Privileg für mich. Um diese Wirkung beizubehalten, haben wir einiges überarbeiten lassen“, sagt er. Der Berg, wie er den weißen Kastenbau in der Ladenmitte nennt, auf dem er ausgewählte Designobjekte, Geschirr, Schuhe, Accessoires präsentiert, steht jetzt wieder ganz frei, kommt besser zur Geltung. Rund herum sind Kleiderstangen, die meisten schlicht und weiß, viele exklusiv angefertigt für die einzelnen Marken. Ein paar Namen sind neu, darunter A Plan Application, A-Cold-Wall, Abhati Suisse, Harris Wharf, Iris von Arnim, Julia Jentzsch, Less Skincare, Marge Sherwood, Nanamica, Sage De Cret, Spencer Vladimir, Templa und The Loom.
Store des Tages Herbst 2018: Murkudis in Berlin
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Store des Tages: Our Legacy in Berlin
Neu in Berlin. Das progressive schwedische Label Our Legacy hat in der Hauptstadt seinen ersten Laden in Deutschland eröffnet.
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Store des Tages
Hallhuber in Berlin
Schmaler Schnitt, breite Wirkung. Hallhuber hat in den Berliner Rosenhöfen einen neuen Store eröffnet. Der moderne Loft-Charakter mit hohen Wänden und offenen Decken fügt sich harmonisch in die besondere Atmosphäre der unter Denkmalschutz stehenden Location ein.
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Store des Tages
Meierfashion in Ettenheim
Verjüngung, neue Sortimente, Großstadt-Flair. So beschreibt Hans-Georg Meier, Geschäftsführer von Meierfashion, die neu eröffnete Fläche in Ettenheim. Ein Gastronomie-Angebot soll Kunden einen zusätzlichen Mehrwert bieten, während die bis zu sieben Meter hohen Decken an eine Lagerhalle erinnern. Modernität trifft Gemütlichkeit.
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Store des Tages
Marcell von Berlin in Frankfurt
Es ist erstmal "nur" ein Pop-up - allerdings einer, der ganz schön lange poppt, genau genommen mindestens bis Mai 2019. Das Berliner Label Marcell von Berlin hat auf der Frankfurter Luxusmeile Goethestraße 31-33 einen rund 600m² großen Laden bezogen.
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Reisenthel in München
Markenstore am Markt. Reisenthel, der Anbieter von Einkaufskörben, Taschen und Reiseutensilien, hat einen Laden direkt am Viktualienmarkt in München eröffnet. Die Atmosphäre des Standorts wurde dezent in die Gestaltung miteinbezogen.