Store des Tages im Frühjahr 2022

Groß, klein, HAKA, DOB, KOB, auf dem Land und in der Stadt – jeden Tag wird ein neuer Store aus dem Inland und dem deutschsprachigen Ausland vorgestellt.

Foto: Maas

Modehandel 2022. Auch in diesem Frühjahr sind die Rahmenbedingungen für das stationäre Geschäft mit Mode alles andere als optimal. Dennoch gab es in den ersten Wochen dieses Jahres bereits einige Eröffnungen. Weitere werden folgen. Die TextilWirtschaft nimmt das zum Anlass, wieder mit der Rubrik Store des Tages zu beginnen. Diese Stores machen den Anfang.

1. Maas 2.0 in Vechta

Das Modehaus Maas mit Stammsitz in Bassum expandiert. Nach der Übernahme von Leffers in Vechta im März des vergangenen Jahres folgte nun die Neueröffnung unter eigener Flagge. Seit vergangener Woche steht in großen Lettern Maas an dem Geschäftshaus an der Große Straße 33 in Vechta.

Maas in Vechta an der Haupteinkaufsstraße, das sind rund 1100m² Verkaufsfläche im Erdgeschoss mit DOB, HAKA, Wäsche, Strümpfen und KOB. Beim Umbau hat der geschäftsführende Gesellschafter Michael Maas (34) auf bewährte Partner gesetzt. Mit dem Ladenbau beauftragte er die Kunze Gruppe in Elmshorn, die optischen Akzente setzte Winkelmann Impulse in Fulda, PG Licht in Winsen/Luhe übernahm die Beleuchtung der Verkaufsräume. Ziel des Umbaus war es, die neue Filiale auch optisch in die Maas Gruppe zu integrieren.

Die Maas-DNA sollte auf Anhieb auch in Vechta erkennbar sein, keinesfalls aber die bisherige Ladengestaltung einfach auf Vechta übertragen werden. Maas: "Die typische Gestaltung unserer Läden geht zurück auf den Umbau des Erdgeschosses im Haupthaus im Jahr 2016. Das nach sechs Jahren zu übernehmen, wäre falsch gewesen. Wir wollten den typischen Look, aber weiter entwickelt zu Maas 2.0."

Das Ergebnis kann als gelungen bezeichnet werden. Der typische Maas-Look, das sind fotorealistisch bedruckte Teppichböden, ebenso realistisch wirkende Rückwände und Effekte an den Decken. Die gibt es auch in Vechta. Die Böden am Haupteingang und auf den Laufwegen sehen aus, als seien dort typisch norddeutsche rote Ziegel verlegt. Wirkungsvoll ist im Eingang ein großes rundes Deckenfenster, durch das Licht in die Verkaufsräume zu fallen scheint. Es ist jedoch kein Oberlicht, sondern ein hinterleuchteter Textildruck. Diese typischen Elemente der Maas-Häuser sind sofort erkennbar, aber auch die Unterschiede, wenn man die anderen Filialen kennt. „Es ist deutlich heller. In den Warenbereichen sehen die Teppichböden aus wie gekalkte Dielen. Sie reflektieren viel Licht. Auch die Rückwände in der Optik von unverputztem Mauerwerk aus Kalksandsteinen sind heller als in den anderen Filialen“, sagt Maas.

2. Bytemy Stork in Bad Vilbel

Ein Store für nachhaltige Jeans in einer Mittelstadt – kann das funktionieren? Das Ehepaar Rahn setzt mit seinem neuen Laden Bytemy Stork in Bad Vilbel seit Kurzem genau auf dieses Konzept. Jeans so weit das Auge reicht – bei Bytemy Stork dreht sich alles um den blauen Stoff. Verkauft werden tatsächlich nur Hosen von ausschließlich nachhaltigen Marken. Ein überraschender und zugleich ungewöhnlicher Anblick, denn eine einzige Produktkategorie auf einer Fläche ist eher selten.

Entsprechend gestaltet sich das Sortiment, das sich mit Blaumann Jeans, Feuervogl, Kuyichi, Good Society, Bloomers, D-Side, K.O.I, Torland und einer limitierten Edition handgemachter Jeans by Johann Ruttloff an Frauen und Männer gleichermaßen richtet.

Eine ehemalige Bar in Bad Vilbel, die in den vergangenen zwei Jahren praktisch geschlossen war, bot sich als Location an. Barbara Rahn entdeckte die Immobilie zufällig bei einem Besuch in Bad Vilbel. Es war eine Gelegenheit, die die Rahns beim Schopf packten, denn geeignete Ladenlokale sind rar, nicht nur in den Großstädten.

Der Ladenbau entstand in Eigenregie. Stahlrohre und Holzplatten bilden die Basis für das kernige Design. Sie dienen als Warenträger. Für den Boden wurde ein Linoleum in dunkler Holzoptik verwendet, das besonders robust und unempfindlich ist.

Der 140m² große helle Laden erstreckt sich über drei Ebenen. Im Eingangsbereich finden sich die Modelle für Damen. Die Herrenmode wird auf der mittleren Ebene verkauft. Dort befinden sich auch zwei Umkleidekabinen. Die obere Ebene, die über eine Treppe erreichbar ist, ist noch im Entstehen. Dort sollen zwei weitere Kabinen und eine Lounge-Ecke oder Sitzgelegenheit Platz finden.

"Wir müssten mal wieder streichen" - so oder so ähnlich startete das Projekt Umbau bei Frauensache in Würzburg. Zuletzt ist es doch etwas mehr geworden als nur eine neue Wandfarbe. Und so hat sich Inhaber Frank Walla Ende Februar kurzfristig dazu entschlossen, den Laden für eine Woche für den Umbau zu schließen. Den Boden ziert jetzt ein neues Parkett, alle Möbel und Warenträger wurden erneuert und die Umkleiden umgebaut. Die neuen Möbel hat Walla kurzfristig besorgt und dabei auf bewährte Labels wie Hay, House Doctor und TineK gesetzt. So stehen in den Umkleiden jetzt schwarze Sitzbänke aus Holz, davor lädt eine weiße Bank aus Metall zum Ausruhen ein.

Auch was das Sortiment betrifft, hat Walla einige Anpassungen vorgenommen. "Wir haben einige aus dem Sortiment gestrichen, um bei den Top-Performern noch mehr in Breite und Tiefe gehen zu können. Bei Armedangels z.B. können wir nun fast die komplette Woman Kollektion anbieten", berichtet er. Ebenfalls geblieben ist Mads Norgaard Copenhagen. "Sie überraschen uns Saison für Saison aufs Neue und stellen sich immer nachhaltiger auf", sagt Walla.

Nachhaltigkeit im Sortiment ist für ihn in seinen beiden Läden ein Thema, das er in Zukunft noch weiter ausbauen möchte. Deswegen werden in diesem Jahr noch Givn Berlin sowie Ekn Schuhe das Sortiment erweitern. Den Preiseinstieg bilden bei Frauensache Ichi & Kaffe von der DK Company. Das Sortiment hat Walla bewusst verkleinert, sowohl im Umfang wie auch bei der Anzahl der Labels. "Dadurch, dass wir nicht unzählige Brands führen, können wir immer ein Budget für Nachbestellungen und Saisonware einplanen."

Call for Projects: Sie haben auch gerade frisch umgebaut oder ein Modegeschäft neu eröffnet? Dann senden Sie gerne Informationen sowie aussagekräftige Fotos an: laeden@textilwirtschaft.de

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