Generationenwechsel in Coronazeiten

„Wir haben aktuelle Ware eingepackt und die Outfits bei uns im Garten fotografiert“, sagt Julia Lorenzo. Die Fotos postete sie auf Instagram. Auf diesem Weg sei auch einiges verkauft worden. „Natürlich reicht das nicht an den normalen Umsatz in unserem Laden heran, aber es war besser als nichts und vor allem sind wir so unseren Kunden im Gedächtnis geblieben.“

Stammkunden hat die Boutique in der Limburger Altstadt generell viele. Vor mehr als 40 Jahren gründete Emma Acht, die Großmutter von Julia Lorenzo, das Unternehmen. Über die Jahre entwickelte es sich zum Familienbusiness. „In dem Büro, in dem ich jetzt sitze und die Buchhaltung mache, war ich schon als Baby im Laufstall“, sagt Lorenzo. Denn ihre Mutter Christine Acht-Lorenzo stieg irgendwann mit ein. Mittlerweile ist die Namensgeberin Emma im Ruhestand und Tochter und Enkelin übernahmen im Herbst vergangenen Jahres das Unternehmen formal.

Das sollte auch optisch sichtbar werden und so planten die zwei einen umfangreichen Umbau des rund 65m² großen Ladens mit einem Investitionsvolumen von rund 45.000 Euro. Die alten Regale und Tische wurden herausgeräumt, Wände frisch tapeziert, die dunklen Fliesen mit einem Acrylboden in Holzoptik überdeckt, neue Warenträger aus Stahl und lackiertem Holz gebaut. Ein Tresen von USM Haller fungiert als Kassen- und Beratungstisch. „Wir wollten ein cleaneres und frischeres Ambiente schaffen“, sagt Lorenzo.

Bei ihrem Sortiment setzen die zwei - die sich auch den Einkauf in Düsseldorf und München teilen - allerdings ganz klar auf Farbe. Unter anderem führen sie die Kollektionen von Luisa Cerano, Essentiel Antwerp, Twinset, Ivi Collection, Bogner, Princess goes Hollywood, 0039 Italy, Missoni und Iceberg. Vereinzelt ordern sie auch Schuhe aus den Kollektionen. Darüber hinaus ergänzen sie ihr Sortiment mit Accessoires von Talking Walls und Jute-Taschen von The Jacksons. An diesem Mix wollen sie auch bei der anstehenden Order festhalten. Auch am Ordervolumen wollen sie erst einmal trotz Corona nichts ändern. „Bis zum Shutdown hatten wir einen tollen Start, die Kundinnen haben unser Sortiment sehr gut angenommen. Das wollen wir im nächsten Frühjahr fortführen“, sagt Lorenzo und fügt hinzu: „Wir hoffen sehr, dass es nicht noch einmal zu einem Shutdown kommen wird.“