"Das Hochwasser ist kein Grund mehr, nicht in die Stadt zu kommen", sagt Günter Blauen über die aktuelle Lage in Euskirchen. Dennoch sei noch lange nicht alles so wie vorher. Immer noch gebe es Leerstand bzw. Läden, die bisher nicht renoviert sind. Immer noch sieht man die Schäden des Hochwassers, auch auf der Fußgängerzone. Allerdings haben in letzter Zeit viele Läden nach umfangreicher Renovierung in Euskirchen wiedereröffnet. "Die Kaufhof-Eröffnung Ende April hat der Innenstadt nochmal einen Schub verpasst und die Frequenz deutlich gepusht", sagt Blauen.
Die Flächen des Modehauses wurden durch die Flut im Juli 2021 komplett zerstört. Im Erdgeschoss stand das Wasser fast 1,50 Meter hoch.
Gut ist das auch für sein 1200m² großes Damenmodegeschäft und den 900m² großen Herrenladen, die Blauen in der Euskirchener Innenstadt führt. Bereits im Herbst 2021 hatte er beide Häuser in Teilöffnung wieder aufgemacht, in diesem Frühjahr wurde die Renovierung komplett abgeschlossen und beide sind wieder in gewohntem Umfang für ihre Kunden da.
Store des Tages Frühjahr 2022: Prinz in Euskirchen
Im Damenhaus, das zuletzt 2018 umfangreich renoviert wurde, hat sich Blauen nach einiger Überlegung dazu entschieden, das Konzept so beizubehalten wie vorher. Lediglich Street One wird es zukünftig nicht mehr geben, dafür wurde der Opus-Shop etwas vergrößert. "Die Kundin findet alles dort, wo es auch vor der Flut war", so Blauen. Bei den Herren tritt Prinz mit einem etwas veränderten Sortiment und neuer Flächenstruktur an. Auf den Hallhuber Concept Store im EG wird fortan verzichtet, dafür wurde der Bereich Outdoor für Männer, also die "Gassigeh-Fläche", wie Blauen es nennt, deutlich vergrößert und füllt jetzt das komplette Basement aus. Im EG ist neuerdings der Bereich "Modern Man" mit Labels wie Boss Orange und Replay untergebracht. Und Konfektion findet sich jetzt im Obergeschoss wieder.
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Viele Händler standen nach der Flutkatastrophe vom Juli vor den Trümmern ihrer Existenz. Jetzt, ein Vierteljahr danach, ist die Lage vor Ort immer noch prekär. Dennoch blicken viele nach vorne. Dazu gehört Günter Blauen, Inhaber der Euskirchener Modehäuser Prinz, die das Wasser komplett zerstört hat.
Den Ladenbau umgesetzt hat Kraiss Einrichtungen aus Bad Urach, das Licht kommt von Elan. Und auch wenn es laut Blauens Einschätzung noch bis zum Ende des Jahres dauern könnte, bis die Euskirchener Innenstadt wieder so ist, wie vor der Flut, ist er sicher, dass die Zukunftsaussichten für Euskirchen recht gut sind. Schon in den letzten Wochen hätten die Frequenzen Vor-Corona-Niveau erreicht. Euskirchen könne sogar letztlich profitieren: "In anderen Innenstädten findet man Ladenbau von locker 20 Jahren in den Geschäften, hier ist dann alles nagelneu – das finden Kunden sonst so in keiner Innenstadt und das ist doch ein großes Plus", sagt Blauen.
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