50 Jahre nach der Fertigstellung ihres Stammhauses hat die Familie Boniberger in einen umfangreichen Umbau investiert. In der Landshuter Innenstadt ist so ein offenes, helles und modernes Modehaus entstanden, das zum Verweilen einlädt.
Die Fassade des vor 50 Jahren gebauten Modehauses Oberpaur wurde komplett umgestaltet. Die in den 60er Jahren üblichen Arkaden verschwanden, stattdessen wurde die Fassade aufgebrochen und nach vorne versetzt. Die neuen 3,50 Meter hohen Schaufenster im Erdgeschoss erhielten schmale Rahmen. Das Ziel der Familie Boniberger – mit den Söhnen Christian und Thomas ist mittlerweile die siebte Generation am Ruder des mehr als 200 Jahre alten Unternehmens: Schon von außen soll das Haus offen, hell und einladend wirken. (Architektur: MAI Messerschmid Architekten und Innenarchitekten; Ladenbau: Korda Ladenbau (Ausführung); Licht: D&L Lichtplanung)
Store des Tages Herbst 2019: Oberpaur in Landshut
Dieser Ansatz setzt sich im Haus fort. Nachdem die Kunden das Haus mit seiner 7500m² großen Verkaufsfläche betreten haben, empfängt sie eine neue Gastrofläche. Große Glasscheiben geben den Blick auf Fußgängerzone und Basilika frei. Dafür wurde unter anderem eine 25 Meter lange Schaufensteranlage abgerissen. Viel Tageslicht sorgt so im Erdgeschoss, wo die Young Fashion für Frauen und Männer präsentiert wird, für ein natürliches Ambiente. Unterstrichen wird dies durch lange Eichendielen, die vor allem im Eingangsbereich verlegt sind. Vom Erdgeschoss aus führt eine neue, zehn Meter breite Kundentreppe auf die etwas tiefer liegende Hauptverkaufsebene. Auch hier kommt wieder Eichenholz, diesmal in Kombination mit schwarzem Stahl zum Einsatz.
Auch wenn an vielen Stellen kein Stein auf dem anderen geblieben zu sein scheint, wurde doch vieles beibehalten. So wechseln sich sowohl im Erdgeschoss als auch im ersten Stock die bereits vorhandenen hellgrauen Betonfliesen mit den Eichendielen ab. Das Holz findet sich aber nicht nur auf dem Boden, sondern dient auch zur Rückwandgestaltung, etwa in der Jacken-Abteilung im ersten Stock, als dunkle Lamellendecke im zweiten Stock oder auch als über Ecken verlaufende Lamellen-Wand in der HAKA-Abteilung in der dritten Etage.
Auch Beton wird längst nicht nur als Bodenbelag verwendet. Im zweiten Obergeschoss wurde ein „Haus im Haus“ aus Sichtbeton geschaffen. Alle Warenträger entlang der Wände und der dunkel getönten Glasscheiben hängen von der Decke herunter. Im Kontrast dazu: der weiche, hochflorige Teppich, mit dem die Abteilung ausgelegt ist und ein weichfallender Vorhang, der fast den gesamten Kabinenblock umspielt.