Dort wo früher ein Lager war, ist jetzt der Kaufmann Kraus Bavarian Concept Store eingezogen.
Schon lange überlegte Wolfgang Kraus, wie er die Etage über seinem Modegeschäft in Erding nutzen kann. Seit 2016 führt er das Unternehmen in der 8. Generation. Für das nächste Kapitel der Unternehmensgeschichte setzt er jetzt auf ein neues Konzept, das Regionalität, Nachhaltigkeit und Heritage verbindet. Entstanden ist der Kaufmann Kraus Bavarian Concept Store, mit dem er jetzt endlich auch einen ganz besonderen Raum in seinem Elternhaus nutzt.
Holzgetäfelte Wände, ein Kachelofen, alte Holzmöbel und viele Gemälde von Vorfahren an den Wänden. Wer den Raum im ersten Stock neben dem früheren Lager des Modehauses betritt, hat das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert gelandet zu sein. "Dieser Raum ist die Herzkammer unseres Unternehmens. Er wurde seit Jahrzehnten nicht verändert und nur zu besonderen Anlässen genutzt. Wir bewahren hier etwa auch wichtige Dokumente aus unserer Firmengeschichte auf", erzählt Wolfgang Kraus.
Seit 2016 führt er das DOB-Haus Kraus am Eck in Erding. Das Unternehmen wurde 1642 als "Loden- und Tuchwarenverkaufsstelle" gegründet. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte es sich immer weiter. "Ich bin schon 20 Jahre in der Modebranche tätig und war immer interessiert daran, etwas Neues zu entwickeln, was mir Spaß macht und was das Unternehmen in die Zukunft trägt", sagt Kraus.
Der Raum, der seit Jahrzehnte nicht verändert wurde, dient jetzt auch als Verkaufsraum.
Die Idee zum jetzt neu eröffneten Kaufmann Kraus Bavarian Concept Store hat er, seitdem er das Geschäft übernommen hat, Stück für Stück entwickelt. Dabei hat er konsequent von sich und seinen Interessen aus gedacht. "Es heißt ja immer, man soll beim Einkauf für die Zielgruppe einkaufen. In der DOB mache ich das natürlich auch, beim Kaufmann Kraus-Sortiment habe ich mich davon gelöst."
Store des Tages Herbst 2021: Kaufmann Kraus in Erding
Das Sortiment trägt eine sehr persönliche Handschrift. Caps, T-Shirts und Hoodies mit Pumuckl-Print von Bavarian Cap, Regenjacken von Derbe aus Hamburg, Lodenparkas vom Südtiroler Hersteller Glücklich, Seife der Würzburger Firma Hopery. Dazu kommen noch die eigens produzierten "Moosbüffel"-Hoodies, die Kraus vor allem auch für Männer anbietet - und damit auch seine Zielgruppe erweitert hat. "Wichtig ist mir bei der Sortimentsgestaltung eine erkennbare regionale Herkunft, eine nachhaltige Produktion und eine echte Story hinter der Marke."
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Wolfgang Kraus führt in achter Generation das DOB-Haus Kraus am Eck in Erding. Bisher setzte das Unternehmen fast ausschließlich auf den Verkauf im Geschäft. Im aktuellen Shutdown bietet Kraus verstärkt Click&Collect, aber auch Lieferservice und Versand an. Zudem ist Kraus stärker auf Instagram unterwegs und ganz nebenbei in die HAKA eingestiegen. Aufgelaufen liegen die Umsätze im Januar bei rund 10% des Vorjahresniveaus.
Kraus nutzte die Lockdowns, um mit Kaufmann Kraus mit einem Online-Shop an den Start zu gehen. "Als wir geschlossen hatten, liefen gerade so regionale Produkte wie der Pulli mit Moosbüffel-Print - wir Erdinger werden in den Nachbargemeinden Moosbüffel genannt - gut. Ab dem Moment, wo wir die Türen öffnen durften, war es online schon viel ruhiger", sagt Kraus. Auch das war ein Grund, jetzt die neue Fläche zu eröffnen. Bei der Gestaltung setzt er auf einen Mix aus alten Möbeln und zeitlosem Ladenbau. Die Räume wurden renoviert, eine neue Beleuchtung installiert. Nur die Herzkammer blieb fast unangetastet. "Wir wollen zeigen, woher wir kommen."
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