Berlin ruft. Welche neuen Labels gibt es in der Hauptstadt zu entdecken? Wo lohnt es sich vorbeizuschauen? Neuer Stoff für den Store, zusammengestellt von der Moderedaktion der TW.
QUIET. Französischer Chic auf die leise Art. Denn die typisch verspielte Feminität wird immer lässig und entspannt, nie zu süßlich, übersetzt. Es geht um den Mix aus femininen mit maskulinen Elementen. Viele Blusen, Strick und kleine Blazer stehen im Fokus. Aber es gibt komplette Looks bis hin zu Kleidern und verkürzten Hosen. Starke, vielfältig kombinierbare Einzelteile spielen eine zentrale Rolle. Kleine Details wie besondere Steppungen oder mal ein Echtpelzkragen sind typisch. Die Kollektion kommt aus dem Herzen von Paris. Dahinter stehen Philippe Oualid und Norbert Cohen, die sich aus jahrelanger Zusammenarbeit für das französische Label Et vous kennen. VK-Preise liegen für Blusen zwischen ? und 90 Euro, Strick kostet zwischen 90 und 160 Euro im VK. In Deutschland wird die Kollektion neu über die Frankfurter Agentur Feldges+Heidt eingeführt.
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G-LAB. In der HAKA stehen bereits namhafte Häuser wie Breuninger, Hirmer und Anson’s auf der Kundenliste. In der DOB gilt das Premium-Jackenlabel noch als Geheimtipp. Das könnte sich zum Herbst ändern. Denn die Kollektion ist deutlich größer und vielfältiger geworden. Dabei geht es Macher Björn Gericke immer um die Verbindung aus höchster Funktion mit urbanem Design, bei dem – der Name lässt es vermuten – typische Motorrad- und Bikerdetails nie fehlen dürfen. Neue, softere Materialien gewinnen an Bedeutung. Sie werden unter anderem für cleane Fieldjackets mit Schulterklappen und Rückenriegel gezeigt. Auch Caban-Typen, Mäntel, Parkas mit Kapuze und neue Trench-Varianten gehören zum Portfolio. Im VK kostet ein Parka beispielsweise 629 Euro, ein aufwendiger Mantel liegt bei 699 Euro.
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SEMIS. Ein Aufsteigerlabel aus Frankreich, das 2010 lanciert wurde. Dahinter steht das französische Unternehmen L’Atelier Semeur, das mit eigenen Produktionsstätten in Portugal unter anderem für Designer wie Stella McCartney und Burberry produziert. Strick und Jerseys sind zentral für die modern urbane DOB-Linie die sich im Contemporary-Umfeld von Labels wie Acne und Isabel Marant angesiedelt sieht. Es gibt allerdings komplette Looks bis hin zu Kleidern, Jacken und Hosen. Den Stil bezeichnen die Macher selbst als einen Mix aus nordischer Coolness, gepaart mit moderner Feminität. Pro Jahr werden zwei Kollektionen gezeigt. EK-Preise liegen zwischen 40 und 60 Euro für Shirts, Mäntel und Jacken kosten zwischen 90 und 160 Euro.
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INDI&COLD. Ganz und gar nicht kalt ist dieses Label, sondern steht für einen romantischen, femininen und detailverliebten Look. Die Kollektion kommt aus Spanien, wo sie bereits mit eigenen Läden präsent ist. In Deutschland tritt Indi&Cold jetzt ganz neu an und wird von der Offenbacher Agentur Buhrs 3.0 eingeführt. Es geht bei Indi&Cold um vielseitig kombinierbare Looks. Die Outfits reichen von bedruckten Kleidern bis zu verspielten Cardigans, von schmeichelnden Röcken bis zu lässigen Shirts und romantischen Blusen. EK-Preise starten bei 30 bis 35 Euro für Blusen. Strick kostet 35 bis 60 Euro im EK und Mäntel 120 bis 135 Euro.
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GERTRUDE. Was sich nach einem alten deutschen Frauennamen anhört, kommt tief aus Südfrankreich, aus Marseille. Von dort stammen die Jacken des französischen Labels, das seit vier Jahren auf dem Markt ist. Dabei steht Gertrude für modern interpretierte Daunenjacken, die mal mit Duffle-Verschlüssen, mal mit Leder-Patches, mal mit Echtfell-Verbrämung verfeinert werden. Die Modell-Palette reicht von Westen über taillierte Varianten bis zu lässigen Oversized-Blousons in vielen Farben. Die Kollektion beinhaltet rund 30 Modelle. Bemerkenswert ist dabei die Preisrange mit VK-Preislagen zwischen 170 und 400. Das Label wird in Deutschland neu über die Agentur Feldges+Heidt, Frankfurt, eingeführt.
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RE-BELLO. Re-Bello ist nicht nur etwas für Rebellen, wie der Name vielleicht vermuten ließe, sondern vor allem für Menschen, die neben Mode Wert auf Nachhaltigkeit legen. Denn das Shirtlabel aus Italien verbindet beides. Bei der von mehreren Instituten zertifizierten Herstellung werden ausschließlich umweltschonende Materialien wie Tencel (vom Eukalyptusholz), Bambus und Bio-Baumwolle eingesetzt. Das Ergebnis: ein softer Griff und hoher Tragekomfort. Dazu kommen Prints von Scribbles und Zeichnungen bis zu abstrahierten Fotoprints. In Deutschland sind die Shirts für Frauen und Männer seit einem Jahr präsent. Zu den ersten Kunden gehören Flip, München, und Yeans Halle, Sindelfingen. Im EK kosten Shirts 15 bis 19 Euro, Sweats 26 bis 38 Euro. Vertrieb: Thomas Schneider, Lauf a.d. Pegnitz.
MONTGOMERY. Das Label klingt zwar amerikanisch, kommt aber aus Wien. Produziert werden die butterweichen Lederjacken in der Türkei und Fernost, wo die österreichischen Macher seit Jahren für Private Labels fertigen. Im Fokus der Linie stehen junge Styles wie Bikerjacken mit Racer-Details und Nieten, Jeansjacken-Silhouetten in Leder übersetzt, Blousons mit Rautenstepp, Bikerjacken in Farbe, oversized Blousons, Leggings und Stretch-Pencilskirts. Die Preise starten bei 119 Euro im EK für Jeansjacken-Styles, der Bleistiftrock kostet um 349 Euro im EK. Das Label wird in Deutschland neu über die Agentur Marion Hoferer connects & cares, München, eingeführt.
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G.KERO. Kunst auf dem Körper tragen, das kann man mit den Art-Shirts des Pariser Labels G.Kero. Dahinter steht die belgische Künstlerin Marguerite Bartherotte, der nach Abschluss der belgischen Kunstschule „nur“ Kunst ein wenig zu langweilig war. Also hat sie begonnen, ihre Kunst auf Shirts zu bringen. Die Folge ist eine T-Shirt-Linie für Frauen und Männer mit außergewöhnlichen Zeichnungen und Bildern. Mal in Schwarz/Weiß, mal quietschbunt wie mit wilden Pinselstrichen aufgetragen – so sind die Dessins. Die Kollektion wird in Deutschland neu über die Agentur Fashion Designroom, New York, eingeführt.
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BLUE DENIM LODGE. Das ist keineswegs nur Denim. Sondern Denim plus jede Menge Fancy Tops, woraus sich ein kompletter Look ergibt. Da ist die Federweste ebenso vertreten wie das Pailletten-Top, das bedruckte T-Shirt oder die Jacke im Chanel-Stil. Der Look ist immer lässig, aber mit sexy Twist. Die Kollektion ist noch blutjung: Sie wurde erst 2011 in Holland lanciert. Dort gilt sie als echter Aufsteiger. In Deutschland wird die Kollektion unter anderem von der Münchner Modeagentur Krause vertrieben. EK-Preise starten um 24 Euro für Shirts, Strick kostet um 50 Euro und Blusen um 60 Euro im EK. Pro Jahr werden zwei Kollektionen präsentiert.
STEWART. Die Kollektion kommt aus der Nähe von Florenz, wo das Familienunternehmen seit fast 40 Jahren ansässig ist. Da werden Leder teils mit Olivenöl oder Vin Santo behandelt, um eine besondere Weichheit zu erzeugen. Oft wird noch von Hand gefertigt, um höchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Als Inspirationsquelle für den Look dient ein riesiges Archiv alter Militärjacken aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Entsprechend sind Fieldjackets und Aviator-Jacken typisch für die Kollektion. EK-Preise liegen zwischen 280 und 350 Euro. Der Vertrieb läuft über Komet und Helden, München.
Bread & Butter
REFRIGUE. Ursprünglich 1972 in Portugal gegründet, gehört das Label seit 2002 zur italienischen Beach Company Gruppe. Doch ob Portugal oder Italien – das Konzept ist das gleiche geblieben. Funktionale, sportive Outerwear in cleanem Design steht im Fokus. Dabei gibt es DOB und HAKA in kompletten Looks von der Daunenjacke über den Sweater bis zur Chino. Superleichte Daunenjacken sind unverzichtbar, wie zum Beispiel der Klassiker „Globetrotter”, der mit einem kleinen Beutel geliefert wird, in den die Jacke zur Nackenrolle zusammengefaltet werden kann – für lange Flüge und Zugfahrten. Im EK kosten die Jacken zwischen 100 und 160 Euro. Chinos um 46. Vertrieb: Modeagentur Krause, München.
Bread & Butter
APRICOT. Kleider, Röcke, Blusen, Strick – Apricot bietet feminine Teile für junge Frauen. Mit VKs zwischen 35 und 59 Euro ist die Kollektion preisaggressiv. Der Stil: typisch englisch mit Kleidern mit Schößchen, Tube-Dresses und haarigem Strick. Auf dem Heimatmarkt werden rund 700 Flächen und neun Läden betrieben. Nun wird der deutsche Markt verschärft angegangen. Um den Vertrieb für Deutschland, Österreich und Holland kümmert sich Matthias Krebber mit seiner Agentur Südstoff Textilvertrieb.
Bread & Butter
HIPANEMA. Sie sind farbenfroh, wild, bunt, eklektisch und mustergültig – die Armbänder von Hipanema. Sie kommen aus Brasilien, wo zwei Pariser Freundinnen sie als Fashion Must-have entdeckt und mit nach Europa gebracht haben. Die bunten Armbänder kombinieren Stoff mit Quarzsteinen und verschiedene Muscheln im fröhlichen Mix. Der Look ist bei allen acht verschiedenen Modellen immer ein wenig ethnisch. Im VK kosten Hipanemas um 65 Euro. In Deutschland werden sie neu über die Modeagentur Klaus Knierer, München, vertrieben.
Mischmasch Berlin. Die Tradewithme GmbH, Berlin, Vertriebsfirma hinter der Kollektion Hüftgold Berlin, lanciert unter dem Namen Mischmasch Berlin ihr zweites Label. Mit denselben Produktgruppen aufgestellt wie Hüftgold, richtet sich Mischmasch allerdings mit einer etwas kommerzielleren Ausrichtung an die Marktmitte - bei ähnlicher, aber femininerer Designsprache. Die Preise liegen im Vergleich zu Hüftgold ungefähr bei der Hälfte. So rangieren Schals und Tücher sowie Gürtel im VK zwischen 19,90 und 39,90 Euro, Kunstledertaschen zwischen 59,90 und 89,90 Euro. Generell ist eine klare Trennung von der eher im höherpreisigen Segment angesiedelten Hüftgold-Kollektion vorgesehen.
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