Labels to watch

Labels to go

Schuhhandel ist schon längst nicht mehr nur Bedarfsgeschäft. Er lebt wie der Bekleidungshandel von permanent neu geschürter Begehrlichkeit. Für Händler bedeutet das jede Saison aufs Neue: Den Blick für neue Labels schärfen, die Sortimente so bestücken, dass die informierteste Kundin auf der Fläche überrascht wird, aber auch die, die nach kommerzielleren Produkten Ausschau hält. Jetzt geht es nach Düsseldorf auf die GDS. Neben dem Basisgeschäft bleibt bestenfalls noch ein wenig Zeit, nach potenziellen Aufsteigern Ausschau zu halten, die Spannung ins Sortiment bringen. Nach neuen, noch nicht so stark distribuierten Labels. Auf welche Kollektionen lohnt es sich, einen genaueren Blick zu werfen? Eine Auswahl, zusammengestellt von der Mode-Redaktion der TW.

Made by heart
Made by heart
Made by Heart. Welcome to the Candy Shop: Die nagelneue Kollektion Made by Heart wird in Portugal produziert und umfasst mit einer Budapester Kurzvariante, einem klassischen und einem spitzeren Desert-Boot, jeweils für Damen und Herren, gerade mal drei Modelle, die sich in 15 Farbkombinationen auf Veloursleder spielen lassen. Hingucker sind vor allem die ebenfalls farbigen Schaumstoffböden, die die Schuhe zudem schön leicht machen. 80 Erstkunden im deutschsprachigen Raum sind schon „im Kasten“. Kein Wunder: Kalkuliert wird bei einem EK von 46,90 Euro mit 3.0. Dabei visiert die für den weltweiten Vertrieb verantwortliche Modeagentur Marc Zimmermann, Offenbach, ausschließlich „schöne Schuh- und Textilgeschäfte sowie Concept-Stores“ an, nicht aber Vertikale und große Online-Shops. Erste Auslieferung ab Ende Dezember, Nachorder innerhalb von zwei bis drei Wochen möglich. 04 / E52, 04 / G53

Walk in the Park. Das belgische Damenschuh-Label Walk in the Park kommt zum Herbst über die Kölner Vertriebsagentur Best of Retail auch in den deutschsprachigen Raum. Die sportiven sowie femininen Schuhe im Casual-Look bringen dank Handfinish immer einen Hauch Vintage mit. Schnallen, Nieten, Reißverschlüsse oder Schnürungen akzentuieren die Modelle. Produziert wird die Kollektion aus italienischem Leder in Portugal und Italien, ein angenehmes Tragegefühl nennt Gründer Frank Hoogeboom als besonders wichtig. Ab sofort ergänzen Taschen das Angebot. EKs: von 90 bis 110 Euro. 05 / A07

C'Lou
C'Lou
C'Lou. Hört sich ein bisschen wie Filou an, hat aber rein gar nichts mit einem Schlitzohr zu tun. Alles begann mit dem Traum der neunjährigen Céline, eine Patenschaft für ein Kind aus Äthiopien zu übernehmen. Dafür sparte sie ein Jahr lang ihr Taschengeld. Um noch mehr hilfsbedürftige Kinder unterstützen zu können, entwickelte sie eine eigene Handtaschen-Kollektion: C'Lou. Mit einem Teil des Gesamtumsatzes sollen jedes Jahr Kinder in Not unterstützt werden. Die Besonderheit der Taschen: Ihr Korpus verfügt über einen Deckel, der sich nach Lust und Laune auswechseln lässt. Produziert wird ausschließlich in Deutschland aus ökologischem und vegetabil gegerbtem Leder. Die VK-Preise für Taschen und Beutel beginnen bei 349 Euro, die auswechselbaren Deckel gibt es ab 49 Euro. Vertrieb: Fashionlounge, Düsseldorf. 04 / W-F04

D.A.T.E.
D.A.T.E.
D.A.T.E. Das sind die Anfangsbuchstaben der vier Freunde und Gründer des Schuhlabels. Gelauncht wurde die erste Kollektion mit grandiosem Erfolg auf dem Pitti Immagine Uomo 2006. Die Sneaker sind in vielen verschiedenen Farben und Formen erhältlich. Das Besondere sind die speziell rutsch- und wasserfesten Vibram-Sohlen, die den Sneaker wetterresistent machen, sowie die komfortablen, herausnehmbaren Frottee-Einlagesohlen. Was damals in einer kleinen italienischen Garage begann, ist heute ein erfolgreiches Label, das auf der ganzen Welt verkauft wird. Erhältlich sind die Sneaker für Männer, Frauen und Kinder in ausgewählten Shops zu einem VK von 99 bis 129 Euro. Vertrieben wird das italienische Label hierzulande von Fashionlounge, Düsseldorf. 04 / W-F44

Civic Duty
Civic Duty
Civic Duty. Als er während der Wirtschaftskrise 2009 seinen Job verlor, entschied sich der New Yorker Steven Weinreb aus seiner Frustration heraus ein eigenes Unternehmen zu gründen. Mit seinem Sneaker-Label Civic Duty, das übersetzt Bürgerpflicht heißt, hat sich der New Yorker zur Aufgabe gemacht, soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu übernehmen. So bringt das Label zusätzlich zur regulären Kollektion jedes Jahr einen exklusiven Schuh auf den Markt, den "Shoe for a cause", dessen Erlös ausschließlich wohltätigen Organisationen in den USA zu Gute kommt. Die erste Kollektion ist aus dem trendigen und recycelbaren Tyvek-Material gefertigt, das den Umweltgedanken weitertragen soll. Angeboten werden fünf zeitlose, klassische Modelle in kräftigen Farben von Gelb bis hin zu leuchtendem Blau. Der Vertrieb des US-Labels in Deutschland läuft über Orderlounge in Düsseldorf. 04 / W-F54/W-F56

Chibs Portugal
Chibs Portugal
Chibs. Der Name steht für stylische Schuhe made in Portugal. Das Label will Stärke, Technologie, Innovation und Zukunftsorientierung repräsentieren. Die handgefertigten Kollektionen interpretieren neue Modetrends, immer das Bedürfnis nach Lifestyle und Individualität des Trägers im Blick. In den 90er Jahren begann Chibs mit Herrenschuhen, seit 2011 kommen auch Frauen in den Genuss der Schuhe. Wer noch ein bisschen individueller sein möchte, der kann sich seine Schuhe im hauseigenen „Customization Service“ personalisieren lassen. Die Kollektion, die Mitte November rauskommt, zeigt viele mehrfarbige Lack-Kreationen. Die Verkaufspreise für die Schuhe beginnen bei 139 Euro. Der Vertrieb läuft über Orderlounge in Düsseldorf. 04 / W-F04

P1
P1
P1. Was hier im Multicolor-changing-Metallic-Look ordentlich ins Auge sticht, ist neues Futter für die Schickeria: Unter dem Motto „We own the night“ launcht der Münchener Club P1 die erste eigene Schuhkollektion. Lizenznehmer ist die ebenfalls in München ansässige K&T GmbH, die u.a. hinter der Marke Nat-2 steht. Die Schuhe, die künftig die Füße von selbstverständlich P1-affinen Damen und Herren schmücken sollen, liegen im EK schwerpunktmäßig bei etwa 100 Euro, im VK bei 180 bis 350 Euro. Und damit die Schickeria auch standesgemäß durch die Welt jetten kann, gibt es den passenden Trolley zum Schuhwerk. Freilich auch aus technisch bearbeitetem Metallic-Leder 03 / E34

Cruciani
Cruciani
Cruciani. Italia mi amore! Ein neuer Name ist Cruciani nicht. Das Familienunternehmen, das in Mailand und Florenz sitzt, kommt eigentlich aus der Cashmere-Produktion, machte in letzter Zeit aber vor allem mit filigranen, bortenähnlichen Spitzenarmbändchen von sich reden. Nun legen die Italiener nach. Für Frühjahr 2013 stellen sie eine ästhetische, unkomplizierte Sommertasche in zwei Größen vor. Aus PVC gefertigt und am Rand mit auffälligem Lederstitching versehen, bringt die Cruciani Bag außerdem Lederhenkel mit und ist in vielen verschiedenen Farben und Farbkombinationen mit Logo-Print zu haben. VK: 159 respektive 189 Euro. Vertrieb über die N. Klauser Textilvertriebs GmbH, München. 04 / W-F53

V73
V73
V°73. In Italien haben sie schon eine riesige Fan-Gemeinde und zählen zu den Must-haves der Fashion-Victims – die Taschen von V°73. Das könnte Ihnen auch hierzulande gelingen. Denn sie stehen für die ironische, junge Alternative zur edlen Hermès-Tasche: Die Birkin-Bag auf Canvas-Taschen gedruckt und das Ganze mit typischen Elementen wie Lederdetails und Schloss-Anhänger versehen, bilden den Kern der Kollektion. Nach gleichem Prinzip gibt es Modelle mit Flaggen-Prints, von Stars’n’Stripes bis zur Japan-Flagge. Alle Taschen kommen in vielen Farben und teils mit Fuchsschwanz-Anhänger. EK-Preise liegen um 90 Euro. Vertrieb: Agentur Klauser, München. 04 / W-F53

Ishikawa
Ishikawa
Ishikawa. Das Label könnte ein neuer Stern am Sneaker-Himmel werden. Zumindest ist der Stern das Wiedererkennungsmerkmal der lässigen Stadt-Turnschuhe aus Italien. Der Look ist used und ein wenig abgeratzt bei flachen und knöchelhohen Varianten in Velours- oder Glattleder. Dabei strahlen kontrastfarbene Sterne in Rot oder Blau auf Weiß oder Grau. Das erinnert ein wenig an die Sneaker von Philippe Model oder Golden Goose. Was nicht weiter verwunderlich ist, denn der italienische Macher hinter dem Label, Angelo Lupis, hat vorher unter anderem für Golden Goose und Diadora Heritage gearbeitet. Sein eigenes Label hat er nach seiner japanischen Freundin benannt. Insgesamt gibt es 18 Farben für Frauen, Männer und Kinder. Im VK kosten Ishiskawas zwischen 130 bis 180 Euro. Vertrieb: Modeagentur Klauser, München. 04 / W-F53
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